Politischer Extremismus: Zahl der Rechtsextremisten in Hessen steigt

Tiktok, Instagram und Co.: Rechtsextreme erreichen immer mehr junge Menschen über das Internet. Auch die Zahl der rechtsextremen Straftaten steigt an.

Die Zahl der Menschen, die als rechtsextrem eingestuft werden, ist in Hessen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Während im Jahr 2019 noch 1.620 Menschen hinzuzählten, waren es 2023 bereits 1.775, wie aus der Antwort des hessischen Innenministers Roman Poseck (CDU) auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Wiesbadener Landtag hervorgeht. Die Zahlen für 2024 lägen demnach bisher nicht vor. 

Ein Fokus bei der Bekämpfung und Prävention von Rechtsextremismus liegt laut Landesregierung, insbesondere auf Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Denn „vor allem über digitale Medien verbreiten Extremisten ihre Narrative innerhalb kürzester Zeit an eine Vielzahl von Menschen und werben damit für ihre extremistischen Ideologien“, hieß es. 

Auch Zahl rechter Straftaten steigt

Junge Menschen seien mittlerweile eine bevorzugte Zielgruppe für extremistische Akteurinnen und Akteure. So bedienten sie sich etwa an aktuellen Trends auf Plattformen wie Tiktok oder Instagram. Hierdurch würde die Hürde eines Erstkontakts für Jugendliche mit der Szene gesenkt. 

Gestiegen ist auch die Zahl rechter Straftaten in Hessen. Mit 2.376 Delikten fiel mehr als die Hälfte aller politisch motivierten Straftaten im Jahr 2024 in diesen Bereich (2023: 1.511). Den größten Anteil, 1.360 Fälle, machten wie in den vergangenen Jahren Propagandadelikte aus. Weitere Schwerpunkte waren Volksverhetzung (523 Fälle) und Beleidigungsdelikte (204 Fälle). Bei den Gewalttaten gab es einen Anstieg um 22 Delikte auf insgesamt 70 Fälle (2023: 48).