Die Ziele zur Treibhausgasreduktion sind ehrgeizig. Fossile Energieträger müssen dafür langfristig weichen. Wasserstoff gilt als ein Hoffnungsträger, der vielerorts schon erfolgreich eingesetzt wird.
Das Bundesverkehrsministerium hat seit 2016 knapp 120 Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen mit 536 Millionen Euro gefördert. Das Gesamtvolumen liege inklusive Eigenleistung und Drittmitteln bei rund 900 Millionen Euro, wie Christopher Stanik von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) beim 20. Baltischen Verkehrsforum in Rostock-Warnemünde mitteilte. Bis zum Ende des aktuellen Förderprogramms im nächsten Jahr würden sicher weiter Vorhaben hinzukommen. NOW ist eine bundeseigene Gesellschaft.
Das Thema Wasserstoff stand im Zentrum der Tagung, an der rund 50 Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft teilnahmen. Unter dem Titel „Wasserstoff und seine Derivate – Echte Chance oder heiße Luft?“ standen zahlreiche Vorträge auf dem Programm. Vorgestellt wurden auch praktische Beispiele. So betreibt das kommunale Verkehrsunternehmen Rebus im Landkreis Rostock eine Flotte von über 52 Wasserstoffbussen sowie zwei Wasserstofftankstellen in Bad Doberan beziehungsweise Güstrow.
CO2-neutral hergestellter Wasserstoff etwa auf Basis von Strom aus Windkraft gilt als wichtiger Energiespeicher für eine klimaneutrale Zukunft. Bei seiner Verbrennung mit Sauerstoff entsteht schlicht Wasser und kein klimaschädliches Treibhausgas. Bei der Elektrolyse wird Wasser mittels Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet. Der Prozess ist energieintensiv. Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden, das heißt die Netto-Treibhausgasneutralität erreichen.