Traditionen: Pläne für MV-Landeshymne aufgegeben

In einem Wettbewerb für eine MV-Landeshymne ist aus 150 Einsendungen ein Siegerlied gekürt worden. Das ist sechs Jahre her. Was ist daraus geworden?

Die Landesregierung hat frühere Pläne für eine Landeshymne für Mecklenburg-Vorpommern zu den Akten gelegt. Es gebe keine Ambitionen, dieses Thema weiterzuverfolgen, sagte Kulturministerin Bettina Martin (SPD) im Landtag.

Öfter gesungen wird im Nordosten das Lied „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand“, dessen Text die pommersche Dichterin Martha Müller-Grählert Anfang des 20. Jahrhunderts schuf. Bekannt ist auch das „Lied der Pommern“ aus dem Jahr 1851. Ein offizielles Lied für beide Landesteile gibt es nicht.

„Mein Mecklenburg-Vorpommern

Seit der Gründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern 1990 gab es nach Martins Worten mehrere Initiativen für eine gemeinsames, offizielles MV-Landeslied. Bei einem 2017 gestarteten Wettbewerb „So klingt MV“ gingen demnach rund 150 Einsendungen ein. Zum Sieger wurde zwei Jahre später der Titel „Mein Mecklenburg-Vorpommern“ von Kally Darm gekürt, gegen den allerdings Plagiatsvorwürfe erhoben wurden, wie Martin berichtete. Es habe auch eine Anzeige gegeben, die Ermittlungen seien später eingestellt worden. 

20.000 Euro für Siegerlied

Das Preisgeld für den Sieger betrug 20.000 Euro, wie es auf der Kultur-Seite des Ministeriums zum Landeslied-Wettbewerb heißt. Dort kann das Lied von Kally Darm gehört werden, ebenso drei weitere Lieder, die es ins Finale geschafft hatten. Ihre Schöpfer erhielten den Angaben zufolge jeweils 1.000 Euro.

Wie die Ministerin im Landtag weiter berichtete, hat Darm die Nutzungsrechte an seinem Lied an den Landesheimatverband MV abgetreten. Der Verband habe allerdings auf die Aufführung des Liedes verzichtet. Er stelle vielmehr sukzessive die damals eingereichten Wettbewerbsbeiträge auf seiner Internetseite vor, sagte sie. 

Keine weiteren Bemühungen

„Weitere Bemühungen darüber hinaus beim Landesheimatverband sind mir nicht bekannt.“ Auf die Nachfrage des Abgeordneten David Wulff (FDP) in der Regierungsfragestunde des Landtags am Donnerstag, ob es Bemühungen der Regierung gebe, antwortete die Ministerin: „Wir haben im Moment keine weiteren Ambitionen, dieses Thema weiterzuverfolgen.“