Experten: Überspannung bei Stromausfall auf Iberischer Halbinsel war „erste ihrer Art“

Die Überspannung im Stromnetz, die zu dem massiven Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel Ende April führte, ist nach der Meinung eines Expertengremiums die „erste ihrer Art“ gewesen. „Das ist neues Territorium“, sagte der Präsident des Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E), Damian Cortinas, bei der Vorstellung eines vorläufigen Untersuchungsberichts des Expertengremiums am Freitag. Auslöser für den Blackout seien „lawinenartige Überspannungen“ gewesen.

Der Stromausfall war laut Cortinas der schwerwiegendste in Europa in den vergangenen zwanzig Jahren. „Wir denken auch weltweit“, fügte er unter Verweis auf die mangelnde Datenlage aus manchen Ländern hinzu.

Überspannung heißt, dass die elektrische Spannung in einem Netz zu hoch ist; Schutzsysteme schalten dann Teile des Netzes ab, was zu großflächigen Stromausfällen führen kann. Auslöser für solche Überspannung können eine Überversorgung an Strom, Blitzeinschläge oder ausfallende oder ungenügende Schutzsysteme sein.

In ganz Spanien und Portugal war am 28. April der Strom ausgefallen. Die Panne hatte ein riesiges Chaos mit massiven Verkehrsproblemen und dem Ausfall von Telekommunikationssystemen zur Folge. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren kurzzeitig betroffen.