„Die Höhle der Löwen“: Kein Löwen-Deal für „Symbol der Deutschen“

Innovative Snack-Ideen und pikante Sauna-Geständnisse verschmelzen in dieser Folge. Eine App für Angst-Soforthilfe findet einen Investor.

Erst begeistert, dann enthaltsam: In der „Höhle der Löwen“ (montags, 20:15 Uhr, Vox oder bei RTL +) präsentieren zwei Gründer aus dem hohen Norden ihre mobile Mini-Sauna. Die Löwen sind durchweg angetan. Judith Williams (53) offenbart sogar, dass sie „Mitglied in einem Sauna-Club“ war. Doch am Ende zieren sich die Löwen vor einem Deal. Bei zwei Snack-Erfindern beißen die Löwen dagegen an. Und auch eine App für mentale Soforthilfe findet einen Investor.

Dümmel: „Mit der Firmen-Bewertung müsste man euch rausprügeln“

Können sie die Löwen mit ihren Sonnenblumenkernen knacken? Siddik Turhalli (29) und Rio Leonhardt (39) aus Neuss präsentieren mit ihren „Cravies“ die moderne Variante eines weltweit beliebten Snacks. Ihre Sonnenblumenkerne stellen sie in sechs neuen Geschmacksrichtungen vor: von Smokey Barbecue über Grilled Onion bis zu Cinnamon Toffee. Sie bieten zehn Prozent an „Cravies“ für 200.000 Euro.

Geschmacklich kommen die Kerne sehr gut an. Vor allem die süße Variante hat es Ralf Dümmel (58) angetan. Die Firmenbewertung mundet hingegen weniger. Die „Cravies“-Gründer haben bislang einen Umsatz von 5.000 Euro vorzuweisen. „Mit der Firmen-Bewertung müsste man euch rausprügeln“, merkt Dümmel scherzhaft an. Doch während alle anderen Löwen raus sind, will er ins Kern-Geschäft einsteigen: „Bitte beratet euch, wo eure Grenze liegt.“ Mit Hilfe von „Mediator“ Carsten Maschmeyer (66) treffen sich beide Seiten schließlich bei 16,25 Prozent – der Beginn einer knackigen Partnerschaft.

Maschmeyer: „Ihr seid liebenswert, aber noch nicht löwenswert“

Zu viele Bücher, zu wenig Zeit – wer kennt das Dilemma nicht? Wie schön wäre es, den Buchinhalt in sich aufsaugen zu können? Mit „Bookhover“ hat das Kölner Gründerpaar Mana Kakuan (35) und Daniel Nienkämpfer (34) die vermeintliche Lösung für das Problem. Mit Hilfe der kleinen Kunststoff-Aufsätzen für die Finger haben die Augen beim Lesen angeblich mehr Führung und ermüden nicht so schnell. Die Gründer rufen 80.000 Euro für 15 Prozent an „Bookhover“ auf.

Doch Ralf Dümmel unterbricht: „Ich verstehe euren Pitch gar nicht: Wohin geht die Reise?“ Carsten Maschmeyer findet den Preis für die unterschiedlichen Varianten des „Bookhover“ „viel zu teuer für ein bisschen Plastik“. Den bisherigen Umsatz nennt er „homöopathisch niedrig“. Auch Tillman Schulz (35) sieht das Produkt kritisch: „Die Frage ist: Ist euer Produkt ein Problemlöser, den die Welt braucht?“ Maschmeyer fasst zusammen: „Ihr seid liebenswert, aber noch nicht löwenswert“. Am Ende sind alle Löwen raus. Die beiden Gründer wollen nicht aufgeben und „nacharbeiten“.

Maschmeyer: „Ein hohes Gebäude – Katastrophe!“

Angsterkrankungen sind die am häufigsten diagnostizierten psychische Beeinträchtigungen in Deutschland. Gleichzeitig sind Therapieplätze rar. Der Hamburger Psychologe Paolo D’Andrea(52) und seine Mit-Gründer Eray Özmü (35) und Thomas Bolz (37) wollen mit ihrer App „Soulfi“ Abhilfe schaffen. „Soulfi“ bietet digitale Sofort-Hilfe für Betroffene. Für 15 Prozent an „Soulfi“ wünschen sich die drei ein Investment von 200.000 Euro.

Auch unter den Löwen sind potenzielle „Soulfi“-Kunden. Carsten Maschmeyer gibt zu, unter massiver Höhenangst zu leiden: „Ein hohes Gebäude – Katastrophe!“ Mit beruhigenden Aufklärungsvideos, Anleitungen zu Atemübungen und einem KI-basierten Experten-Chat könnte „Soulfi“ hier Abhilfe schaffen. Doch die App ist erst seit zwei Wochen auf dem Markt. In zwei Jahren soll „Soulfi“ bereits 10 Millionen Euro umsetzen. „Steiler Plan“, findet Janna Ensthaler (41). Wie die meisten Löwen steigt sie aus. Auch Nils Glagau ist hin- und hergerissen: „Ich finde das Thema Digital Health superheiß.“ Er bietet 200.000 Euro, jedoch für 20 Prozent an „Soulfi.“ Dann geht es schnell: „Wir brauchen uns nicht zu beraten“, schlagen die drei Gründer zu.

Williams: „Gelüstet mich nach einer Sauna“

„Wellness zu zweit jederzeit“ lautet das Motto des Erfinder-Brüderpaars Thorsten (49) und Thomas Sauer (43) aus Lübeck. Ihre Erfindung basiert auf dem „Symbol der Deutschen“: dem Strandkorb. Das „deutsche Kult-Objekt“ verwandeln sie mit wenigen Handgriffen in eine mobile Mini-Sauna – ihre „Korbsauna“. „Tolle Idee!“ merkt Dagmar Wöhrl (71) schon während der Präsentation an. Sie hat ihrem Ehemann vor kurzem einen herkömmlichen Strandkorb geschenkt – und scheint dies angesichts der „Korbsauna“ zu bereuen. Auch die übrigen Löwen kommen beim Thema Sauna schnell auf Temperatur. Tillman Schulz geht „vier Mal die Woche“ in die Sauna und hält die „Korbsauna“ für eine „sensationelle Lösung“. Judith Williams bekennt stolz: „Ich war mal im Saunaclub“ – was Tillman Schulz nicht weiter ausgeführt haben möchte: „Saunaclub kann auch was ganz anderes bedeuten.“

Doch Begeisterung hin oder her: Sind die Löwen bereit, 300.000 Euro für 20 Prozent an „Korbsauna“ zu investieren? Bei einem Verkaufspreis von 14.000 Euro haben die Brüder bislang 80 Korbsaunen verkauft. „Handwerklich seid ihr top, kaufmännisch seid ihr nicht so gut“, bemerkt Tillman Schulz und steigt aus. Sauna-Fan Judith Williams ist als Einzige noch im Rennen: „Eure Erfindung ist gigantisch. Es gelüstet mich nach einer Sauna. Aber ihr solltet einen Lizenzvertrag mit jemandem schließen, der schon Strandkörbe macht“. Auch sie steigt aus – ein Korb für die Brüder.

Bittere Abfuhr für fermentierte Teeblätter

Eine „Zauberzutat“ verspricht das Gründerpaar Min (33) und May Oo (36) aus Berlin. Beide stammen ursprünglich aus Myanmar. Mit ihrer Marke „Laphet“ wollen sie die heimische Spezialität fermentierter Teeblätter als Beigabe zu Salaten und anderen Speisen bekannt machen. Für 120.000 Euro bieten sie 15 Prozent ihrer Firmenanteile an.

Während Judith Williams den Salat „sehr schmackhaft“ findet, rümpft Ralf Dümmel die Nase: „Das ist gar nicht meins.“ Carsten Maschmeyer findet das Produkt „sehr erklärungsbedürftig“ und steigt aus. „Mister Food“ Tillman Schulz gibt den beiden schließlich ungeschöntes Feedback: „Ich kenne viele Kulturen und probiere wirklich alles. Ich weiß nicht, ob ihr diesen Weg noch weiter verfolgen solltet. Aus Investorensicht sage ich eine ganz klares: Nein.“ Das Gründerpaar will die „wichtigen Rückmeldungen“ aufgreifen und weitermachen.