Tukane und Schildkröten bei großer Razzia gegen Tierhandel in Brasilien gerettet

Die Polizei in Brasilien hat bei dem bislang größten Einsatz gegen Tierhändler in dem Land mit der weltweit größten Artenvielfalt am Dienstag 45 Menschen festgenommen und hunderte exotischer Tiere gerettet. Farbenprächtige Vögel wie Tukane und Aras, Kisten mit Schildkröten, Affen und eine Python gehörten zu den 700 geretteten Tieren, die in eine zentrale Einrichtung gebracht wurden, um dort versorgt zu werden.

Mehr als 1000 Beamte nahmen an dem Einsatz in Rio de Janeiro und weiteren Bundesstaaten beteiligt. Die Polizei sprach von der „größten Operation in der Geschichte Brasiliens zur Bekämpfung des Handels mit Wildtieren, Waffen und Munition“.

Der Razzia waren lange Ermittlungen gegen den größten Wildtierhandelsring des Landes vorausgegangen. Die Bande war seit Jahrzehnten aktiv, dabei wurden Wildtiere massenhaft gejagt und zum Verkauf in städtische Zentren transportiert. Eine Gruppe spezialisierte sich auf Primaten. Sie jagte, betäubte und verkaufte Affen an andere Bandenmitglieder. Die Bande handelte auch mit Waffen und Munition, die nach Polizeiangaben für verschiedene andere Verbrechen verwendet wurden.

Der Handel mit Wildtieren ist in Brasilien ein großes Problem. Nach Schätzungen einer brasilianischen Nichtregierungsorganisation werden jedes Jahr 38 Millionen Tiere aus der Wildnis geraubt. 90 Prozent der Tiere sterben demnach bereits, bevor sie ihren Endverbraucher erreichen.