Kindstod: Prozess um totes Baby in Waschmaschine – Mutter vor Gericht

Ein kaum vorstellbarer Fall vor Gericht: Eine 35-Jährige soll ihr Neugeborenes nach der Geburt heimlich in die Waschmaschine gelegt haben. Als ihr Partner das Gerät einschaltet, stirbt das Kind.

Weil sie nach einer geheimgehaltenen Schwangerschaft ihr Neugeborenes in die Waschmaschine gelegt haben soll und das Baby dort später starb, steht am Dienstag (9.00 Uhr) eine 35 Jahre alte Frau vor dem Landgericht Hechingen. Ihr wirft die Staatsanwaltschaft Totschlag vor. 

Das Baby hat sie demnach in den Abendstunden am 29. März unbemerkt im Badezimmer einer mit ihrem Lebensgefährten bewohnten Wohnung geboren. Die Frau soll dann ihr Neugeborenes zusammen mit verschmutzten Kleidungsstücken in die Waschmaschine gelegt und die Trommel geschlossen haben.

Die Frau wurde laut Polizei noch am selben Abend in eine Klinik gebracht. Derweil stellte ihr Lebensgefährte die Waschmaschine an, wie es bei der Anklagebehörde heißt. Er hatte demnach keine Kenntnis davon, dass sich das Neugeborene darin befand. Durch den Waschvorgang erlitt das Neugeborene ein schweres Schädeltrauma. Nach dem Ergebnis der Obduktion starb es an den Folgen eines ausgedehnten Gehirnödems, wobei auch ein Sauerstoffmangel in der Trommel seinen Tod mitverursacht haben könnte. 

Die 35-Jährige hielt es laut Staatsanwaltschaft an jenem Abend zumindest für möglich und nahm billigend in Kauf, dass ihr Lebensgefährte die Waschmaschine anstellen würde, ohne das Neugeborene zu entdecken.

Verdächtige schweigt

Die Angeschuldigte äußerte sich laut Anklagebehörde bislang nicht zum Tatvorwurf. Sie sitzt seit der Tat in Untersuchungshaft.