Im Juni gehen in Erfurt Fahrzeuge der Bundeswehr in Flammen auf, drei Tatverdächtige rücken in den Fokus der Ermittlungen. Doch die Spur versandet.
Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf Bundeswehr-Lastwagen in Erfurt Ende Juni richten sich die Ermittlungen nun wieder gegen Unbekannt. Gegen drei Beschuldigte, die zunächst im Fokus gestanden hätten, habe sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Erfurt auf Anfrage mit. Das Verfahren gegen die drei sei eingestellt worden.
Mehrere auf einem Werkstattgelände geparkte Lastwagen der Bundeswehr hatten in der Nacht zum 22. Juni in Erfurt gebrannt. Drei Fahrzeuge wurden dabei völlig, drei weitere teilweise zerstört. Die Ermittlungsbehörden gehen bislang von Brandstiftung aus. Nachdem ein mutmaßlich bei der Tat aufgenommenes Video auf einem russischsprachigen Telegram-Kanal aufgetaucht war, hieß es von den Ermittlern, man habe auch mögliche russische Drahtzieher im Blick. In ähnlichen Fällen hatte es in der Vergangenheit aber auch schon Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene gegeben.
Schadenhöhe bei geschätzt 2,5 Millionen Euro
Im Erfurter Fall sollen die Täter nach bisherigen Ermittlungsergebnissen den Zaun des Betriebsgeländes durchgeschnitten und die Fahrzeuge mit einem brennbaren Mittel angezündet haben. Das geht aus Antworten des Innenministeriums auf entsprechende parlamentarische Anfragen aus den Landtagsfraktionen der AfD und der Linken hervor. Die Höhe des Schadens liegt demnach schätzungsweise bei 2,5 Millionen Euro.
In der Antwort verweist das Ministerium auch auf einen ähnlichen Fall, bei dem Anfang Juni 2024 ebenfalls auf dem Firmengelände in Erfurt sechs Militärfahrzeuge in Brand gesetzt wurden. Auch in diesem Fall werde weiter wegen Brandstiftung ermittelt.