Verkehr in Berlin: Krach will mehr Fahrradwege und besseren ÖPNV

Steffen Krach will als SPD-Spitzenkandidat bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus antreten. An der Verkehrspolitik des Senats hat er einiges auszusetzen.

Der designierte SPD-Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl, Steffen Krach, hat sich für ein besseres Angebot an Bussen und Bahnen und mehr Fahrradwege in Berlin ausgesprochen. „Wir haben eine gut ausgebaute öffentliche Infrastruktur, aber zuletzt wurden die Prioritäten falsch gesetzt“, sagte er dem „Tagesspiegel“. 

„Die urbane Mobilität der Zukunft ist nicht das Auto, schon gar nicht der Verbrenner, sondern der öffentliche Nahverkehr und das Fahrrad.“ Krach will Mobilität zu einem seiner Schwerpunkte machen. Nach dem Willen des SPD-Landesvorstands soll er die Partei in den Wahlkampf führen. 

„Es kann gerne weiter Auto gefahren werden. Aber meine Aufgabe sehe ich darin, Fahrradinfrastruktur und ÖPNV so attraktiv zu gestalten, dass die Menschen gerne vom Auto umsteigen“, erklärte Krach. 

Krach findet Tempolimits sinnvoll

Kritik äußerte Krach an Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) und an dem Beschluss des schwarz-roten Senats zur Rückkehr zu Tempo 50 auf vielen Berliner Hauptstraßen. „Die Verkehrssenatorin ordnet wieder Tempo 50 an und sagt im nächsten Moment, dass Kinder Helme tragen sollen. Da fühle ich mich als Vater von drei Kindern verarscht“, sagte Krach. 

„Es gab vor ein paar Jahren die Entscheidung für Tempo 30 auf diesen Straßen und ich hätte mir gewünscht, dass es dabei bleibt. Man kann nicht alle fünf Jahre alles infrage stellen.“ 

Krach war früher Staatssekretär für Wissenschaft in Berlin und ist aktuell Regionspräsident in seiner Geburtsstadt Hannover. Bei einem Landesparteitag Mitte November soll über seine Spitzenkandidatur entschieden werden. Die Abgeordnetenhauswahl ist für den 20. September 2026 vorgesehen.