Invasive Art: Ministerium warnt vor Japankäfern – was Sie tun können

Der Japankäfer kommt in Deutschland nur vereinzelt vor. Doch das Agrarministerium mahnt zur Vorsicht bei der invasiven Art. Bürger können helfen – und müssen es teils sogar.

Er ist unscheinbar, gefräßig und von Landwirten gefürchtet: Der Japankäfer breitet sich in Europa immer mehr aus. In Deutschland gab es bisher nur vereinzelte Funde, dennoch warnt das Landwirtschaftsministerium vor dem Eindringling.

Der Japankäfer zählt zu den invasiven Arten und wurde erstmals 2014 auf dem europäischen Festland entdeckt, damals in Italien. In Deutschland wurde er in diesem Jahr in Freiburg und Südhessen nachgewiesen. Noch besteht also wenig Grund zur Sorge, doch das Ministerium schlägt auf seiner Website Alarm: Die Bevölkerung soll mithelfen, dass sich der Käfer hierzulande nicht weiter etabliert.

So erkennen Sie einen Japankäfer

Doch wie erkennt man einen Japankäfer? Man muss schon genau hinschauen. Ausgewachsene Exemplare ähneln von der Größe (zwischen acht und elf Zentimeter) einer Kaffeebohne und sind kleiner als ein Ein-Cent-Stück. Am Kopfteil schimmern die Käfer goldgrün, weitere Erkennungsmerkmale sind die jeweils fünf weißen Haarbüschel unter den Flügeldecken sowie zwei Büschel am letzten Körpersegment.

Der Japankäfer ernährt sich von etwa 400 unterschiedlichen Pflanzenarten und kann damit „sehr großen Schaden in der natürlichen Pflanzenwelt, im Forst sowie im Obst- und Pflanzenbau anrichten“, warnt das Landwirtschaftsministerium. Da die Art hierzulande keinerlei natürliche Feinde hat, kann sie sich ungestört ausbreiten: Ein einzelnes Weibchen ist in der Lage, 60 Eier zu legen. Auch die klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa stören die Japankäfer nicht.

Meldepflicht bei Sichtung

Reisende sollten Fahrzeuge und Gepäck auf Käfer kontrollieren, bevor sie aus einem befallenen Gebiet zurückfahren. Damit soll verhindert werden, dass die Tiere nicht als „blinde Passagiere“ eingeschleppt werden – so gelangten sie ursprünglich nach Europa. Die Art stammt aus Japan, kommt aber mittlerweile unter anderem auch in den USA, der norditalienischen Region Lombardei und in der Schweiz vor. Wer einen Japankäfer entdeckt, sollte das Tier von oben und von der Seite fotografieren und ihn, wenn möglich, in einem verschließbaren Glas einsperren. 

In der gesamten EU besteht bei Sichtung eines Japankäfers Meldepflicht. In Deutschland sollten sich Bürger an den Pflanzenschutzdienst in ihrem Bundesland wenden und dabei das Datum sowie den Fundort nennen.