Ein Wolfsrüde hat sich im Süden des Lahn-Dill-Kreises niedergelassen. Was das für die Region bedeutet und wie das Wolfszentrum auf die neue Situation reagiert.
Ein neuer Wolf ist in Hessen sesshaft geworden: Nach einigen Jahren in Rheinland-Pfalz ist ein Rüde seit Februar 2025 viermal im Wolfsterritorium seiner Wurfschwester in Greifenstein im Süden des Lahn-Dill-Kreises nachgewiesen worden, wie der Landesbetrieb HessenForst mitteilte.
Der Wolfsrüde habe dort Nutztiere gerissen, außerdem sei er in eine Fotofalle getappt, die das Tier gemeinsam mit seiner Schwester beim Markieren des Reviers zeigt. Das gemeinsame Markieren sei ein starkes Anzeichen für Sesshaftigkeit eines Wolfs, so HessenForst in der Mitteilung.
Zwei Wolfsterritorien in Hessen
Wie viele sesshafte Wölfe es in Hessen mittlerweile gibt, konnte ein Sprecher auf Nachfrage nicht sagen. Es gebe zwei Wolfsterritorien im Bundesland, hinzu kämen einige Durchzügler – oftmals jüngere Tiere. Die Schwester des nun neuen Rüden sei seit dem Monitoringjahr 2022/23 im Territorium Greifenstein sesshaft.
Der Rüde wurde dort 2022 einmalig dokumentiert, dann sei er nach Leudscheid in Rheinland-Pfalz gezogen, wo er mit einer anderen Wurfschwester Nachwuchs zeugte. Inzucht sei bei Wölfen selten, aber nicht ausgeschlossen – ob der Rüde jetzt mit seiner Schwester in Hessen verpaart ist, ist noch unklar.
Das Wolfszentrum Hessen beobachtet die Situation der beiden Wölfe weiterhin aufmerksam und bittet die Bevölkerung, Sichtungen, Fotos und Hinweise zu Wölfen im Gebiet Greifenstein zu melden.