Die Zeiten, in denen Eltern verzweifelt nach einem Kitaplatz suchten, gehören in Berlin zunehmend der Vergangenheit an. Statt Wartelisten gibt es sinkende Kinderzahlen und demnach mehr freie Plätze.
Der Abwärtstrend bei der Zahl der betreuten Kinder setzt sich fort: In Berlin besuchten zum Stichtag 1. März 2025 rund 171.000 Kinder ein öffentlich gefördertes Angebot der Kindertagesbetreuung – das sind 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Das teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Trotz des Rückgangs bei den betreuten Kindern stieg die Zahl der genehmigten Plätze leicht um ein Prozent auf knapp 198.000 Plätze. Noch deutlicher war der Rückgang bei der Kindertagespflege: Die Zahl der betreuten Kinder sank um 10,1 Prozent. Aber auch die Zahl der Tagesmütter und -väter ging um 8,4 Prozent zurück.
Verwaltung: Kita-Schließungen in Einzelfällen möglich
„Nach einer langen Phase mit einem sehr angespannten Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot stehen derzeit rund 19.000 Kitaplätze frei“, erklärte Susanne Gonswa, Sprecherin der Bildungsverwaltung. Aufgrund rückläufiger Kinderzahlen könne es in Einzelfällen zu Kita-Schließungen kommen, wenn eine dauerhafte Auslastung nicht gewährleistet sei. „Insgesamt wird das Ausmaß solcher Schließungen jedoch voraussichtlich gering bleiben“, so Gonswa. Wie viele Kitas bereits schließen mussten, teilte sie nicht mit. Auch eine Prognose gab die Sprecherin nicht ab. Das öffentliche Finanzierungssystem sorgt dafür, dass den Kitas Geld je nach Anzahl der betreuten Kinder gezahlt wird.
Fachkräfte sollen gehalten werden
Trotz rückläufiger Zahlen betreuter Kinder sollen Fachkräfte nicht arbeitslos werden. Laut Gonswa wurde der Betreuungsschlüssel bei den jüngeren Kindern im U3-Bereich verbessert. So könnten Fachkräfte gehalten werden. „Diese Maßnahme sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern stärkt zugleich die Qualität der frühkindlichen Bildung“, betonte sie.
Das Amt für Statistik hatte bereits im vergangenen Jahr von rückläufigen Zahlen berichtet. Gegenüber 2023 ging der Anteil der Kinder in einer öffentlich geförderten Betreuung um 1,3 Prozent zurück. Auch bei der öffentlich geförderten Kindertagespflege setzte sich der Abwärtstrend fort: Die Anzahl der Kinder sank um 6,3 Prozent und die der Tagesmütter und -väter um 4,9 Prozent.
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