Kriminalität: Hacker-Angriff bei Ameos: Auch Patientendaten betroffen

Im Juli schaltet der Klinikkonzern Ameos die Netzwerke seiner Krankenhäuser in Deutschland ab. Es hat einen Hackerangriff gegeben. Die Folgen werden nach und nach sichtbar.

Beim Hackerangriff auf den Klinikkonzern Ameos im Juli sind die Täter auch an Daten von Patienten und Mitarbeitern gelangt. Über das gesamte Ausmaß konnte eine Unternehmenssprecherin noch nichts sagen. Jeder Einzelfall müsse geprüft werden. Dazu sei nun eine Internetseite geschaltet worden, auf der jeder ein Auskunftsersuchen stellen kann. Es werde dann individuell beantwortet, welche Daten in welchem Zeitraum betroffen waren. Möglich sei auch, dass keine Daten betroffen sind. Es sei sehr kleinteilig, sagte die Unternehmenssprecherin.

„Ein Angriff auf Einrichtungen des Gesundheitswesens wiegt besonders schwer, weil dies Orte der Hilfe, Sicherheit und Fürsorge sind“, hieß es in einer Mitteilung. „Meist zielen derlei Angriffe bewusst auf die Schwächung der kritischen Infrastruktur ab, was als besonders niederträchtig einzustufen ist.“ Gemeinsam mit den zuständigen Behörden und externen Dienstleistern arbeite Ameos mit vollständiger Transparenz an der Aufklärung des Angriffs. 

Versorgung der Patienten war jederzeit gesichert

Die Ameos Gruppe arbeite eng mit internen und externen forensischen Expertinnen und Experten, den Datenschutzbehörden der Bundesländer sowie dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt zusammen. Dort sei zentral eine Strafanzeige erstattet worden. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei jederzeit gesichert gewesen. 

Der Angriff auf die IT-Systeme des Gesundheitskonzerns hatten zu erheblichen Störungen in den deutschen Einrichtungen geführt. Die Ameos Gruppe behandelt nach eigenen Angaben mehr als 500.000 Patienten jährlich. Zum Klinikverbund gehören mehr als 100 Einrichtungen an über 50 Standorten. Ameos gehört neben Helios und Sana zu den größeren privaten Klinikbetreibern im deutschsprachigen Raum.