Tragödie auf dem Hausboot: Bestsellerautorin Alexandra Fröhlich tot – Sohn unter Mordverdacht

Die Polizei ermittelt, das Umfeld ist fassungslos. Wer war die Schriftstellerin Alexandra Fröhlich, die trotz schwerer Schicksalsschläge nie ihren Humor verlor?

Vor wenigen Tagen sammelte Hannes* F. noch Spenden für die Beerdigung seiner Mutter. Nun wurde der 22-jährige Handwerkslehrling festgenommen. Er steht im Verdacht, seine Mutter, die Bestsellerautorin und Journalistin Alexandra Fröhlich (58), getötet zu haben. In seinem Spendenaufruf schrieb Hannes F.: „Mutter-erschossen-3-Söhne-mittellos-Beerdigung-steht-an“. Doch die Polizei stellte klar: Es gebe keine Hinweise auf eine Schussverletzung. Fröhlich sei durch stumpfe Gewalt ums Leben gekommen. Unbestätigten Berichten zufolge soll ihr Sohn sie im Schlaf erschlagen haben.

Alexandra Fröhlich war eine beliebte Kollegin

Alexandra Fröhlich, von Kollegen „Alex“ genannt, arbeitete viele Jahre als freie Journalistin und Textchefin für renommierte Frauenzeitschriften wie „Petra“ und „Freundin„. Sie war beliebt, bekannt für ihren Humor und ihre positive Ausstrahlung. „Sie war immer witzig, verbreitete gute Stimmung, man arbeitete gerne mit ihr zusammen“, erinnert sich ein Kollege.

Das Leben meinte es nicht immer gut mit Fröhlich: Ihr erster Mann starb bei einem Unfall, sie blieb mit ihrem Sohn, dem mutmaßlichen Täter, allein zurück. Später lernte sie einen russischen Theaterschauspieler kennen, mit dem sie Zwillinge bekam. Die Beziehung scheiterte, ihr Partner starb später an einem Herzinfarkt. Ihre Erfahrungen verarbeitete Fröhlich in ihrem Bestseller „Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ (2012), der sie deutschlandweit bekannt machte. Es folgten weitere erfolgreiche Romane, darunter „Gestorben wird immer“ und „Dreck am Stecken“.

Fröhlich galt als starke Frau, die trotz aller Rückschläge ihren Humor bewahrte und offen über das Leben als alleinerziehende Mutter schrieb („Mama sucht Mann“). Bis vor Kurzem lebte sie in Hamburg, zuletzt auf einem Hausboot, wo sie am 22. April tot aufgefunden wurde.

Bekannte der Familie können sich nicht vorstellen, dass Hannes seine Mutter umgebracht haben soll. „Er hat das Herz am rechten Fleck“, sagt eine Freundin der Mutter über den Sohn. Für die Beerdigung kamen nur 319 Euro zusammen. Die Ermittlungen werden voraussichtlich noch Monate dauern. Alexandra Fröhlich sagte einst in einem Interview: „Abgründe lauern überall. Gerne auch mal in der viel beschworenen Kernfamilie.“

*Name von der Redaktion geändert