Wer fährt sauber, wer dreckig? Die neue Umweltbilanz der Deutschen Umwelthilfe zeigt: Sachsens Ministerinnen und Minister sind beim Thema CO2-Ausstoß ein bunt gemischter Haufen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat der sächsischen Landesregierung die Rote Karte für zu viele klimaschädliche Dienstwagen erteilt. Das Kabinett kommt auf einen realen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 165 Gramm pro Kilometer, wie aus der von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) veröffentlichten Bilanz hervorgeht. Im Länderranking landete der Freistaat auf dem neunten Platz. Die beste Bilanz hat der Berliner Senat mit 102 Gramm CO2 pro Kilometer, Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 190 Gramm.
Große Unterschiede im Kabinett – von Elektro bis Diesel
Den geringsten realen Ausstoß haben den Angaben nach Justizministerin Constanze Geiert (CDU) mit 62 Gramm CO2 pro Kilometer und Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) mit 65. Sie fahren Elektroautos. Sechs Minister und Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) setzen auf Diesel. Innenminister Armin Schuster (CDU), Sozialministerin Petra Köpping und Wirtschaftsminister Dirk Panter (beide SPD) nutzen Hybrid-Fahrzeuge. Den mit je 198 Gramm CO2 höchsten Ausstoß pro Kilometer haben die Autos von Finanzminister Christian Piwarz und Staatskanzleichef Andreas Handschuh (beide CDU).
Ministerpräsidenten im Vergleich: Wer fährt am saubersten?
Im Vergleich der Länderchefs landet der Diesel von Kretschmer mit einem Ausstoß von 167 Gramm CO2 auf Platz fünf, hinter Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU), Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (beide SPD) und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Dessen Stromer bringt es laut Umwelthilfe lediglich auf 70 Gramm CO2. Am umweltschädlichsten dienstlich unterwegs ist demnach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) – sein Benziner hat einen Ausstoß von satten 292 Gramm.
Unterschiedliche Statistiken
Die Zahlen der Umwelthilfe sind nur bedingt mit anderen Statistiken vergleichbar. Die DUH geht für ihre Rangliste beispielsweise davon aus, dass Plug-in-Hybride nur im Verbrennermodus genutzt werden. Laut Studien trifft das zwar oft zu – ob die Spitzenpolitiker und ihr Fuhrparkmanagement aber auch tatsächlich so vorgehen, ist offen. Zudem ist für jeden Spitzenpolitiker in Deutschland nur ein Fahrzeug aufgelistet, vielen stehen aber mehrere Autos zur Verfügung.