21 Taten, 90.000 Euro Schaden: In Kiel wird gegen eine mutmaßliche Bande von jungen Fahrraddieben ermittelt. Was können Besitzer tun, um ihre teuren Fahrräder zu schützen?
Der Polizei ist ein Schlag gegen eine Gruppe von Fahrraddieben in Kiel und Melsdorf gelungen. Acht Männer im Alter zwischen 17 und 19 Jahren sollen es seit Anfang April im Bereich der Kieler Innenstadt auf hochwertige Fahrräder abgesehen haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft berichteten. Ihnen werden 21 Taten zugerechnet mit einer Schadenssumme von insgesamt 90.000 Euro.
Gegen die Tatverdächtigen wird wegen schwerer Bandenkriminalität ermittelt. Bereits in der vergangenen Woche gab es Durchsuchungen bei den drei mutmaßlichen Haupttätern in Kiel und dem nahegelegenen Melsdorf. Beamte stellten bei ihnen mehrere Smartphones, Tablets sowie Laptops sicher, die Ermittlerinnen und Ermittler nun auswerten.
Wie die Täter vorgingen
Die Gruppe hatte sich den Angaben zufolge auf hochwertige Räder spezialisiert, die mit Faltschlössern gesichert waren. Die Männer sollen zunächst per Schnellspanner befestigte Sättel von anderen Fahrrädern entwendet haben. Mit den Sattelstangen sollen sie dann die Faltschlösser aufgehebelt und schließlich die Räder mitgenommen haben. Die Tatverdächtigen befinden sich auf freiem Fuß.
Das rät die Polizei
Die Polizei rät den Besitzern, hochwertige Räder durch zwei ebenfalls hochwertige Schlösser unterschiedlicher Hersteller zu sichern. Sie sollten die Räder an festen Objekten wie Fahrradbügeln, Laternen oder Geländern anschließen. In der Gruppe sollten Räder nach Möglichkeit zusammen angeschlossen werden.
Auch Individualisierungen durch auffällige Aufkleber oder Schriftzüge können den Beamten zufolge potenzielle Diebe abschrecken, da der Wiedererkennungswert höher sei und sich diese schwerer verkaufen ließen. Nachts sollten Fahrräder in verschlossenen Räumlichkeiten stehen. Nach einem Diebstahl helfen bei der Anzeigenaufnahme genaue Daten des Rads, die Rahmennummer, Kaufbelege und Fotos.