Drei Männer aus Siegen sollen die Frau in einem Düsseldorfer Hotel vergewaltigt haben. Die Anklage wirft ihnen auch versuchten Totschlag vor.
Drei Männer aus Siegen stehen in Düsseldorf als mutmaßliche Vergewaltiger einer 19-Jährigen vor Gericht. Sie sollen in einem Hotel im Düsseldorfer Hafen über die junge Frau hergefallen sein. Den Männern im Alter von 28 bis 32 Jahren wird neben der Vergewaltigung auch versuchter Totschlag vorgeworfen. Am Düsseldorfer Landgericht begann nun der Prozess gegen das Trio.
Laut Anklage hatte der 29-jährige Hauptangeklagte die damals 19-Jährige in einer Disco kennengelernt, sie stark betrunken gemacht und anschließend in ein nahegelegenes Hotel gebracht. Dort sollen alle drei Angeklagten die durch Alkohol- und Cannabiskonsum nahezu wehrlose Frau vergewaltigt haben. Der 28-jährige Angeklagte soll das Geschehen gefilmt haben.
Anschließend soll das Trio die junge Frau allein im Hotelzimmer zurückgelassen haben, obwohl die junge Frau sich bereits erbrochen hatte und zu ersticken drohte. Ihren Tod hätten die Männer billigend in Kauf genommen, so die Staatsanwältin. Sie wertet dies als versuchte Tötung.
Telefone abgehört
Von dem Verbrechen erfuhr die Polizei nur zufällig, sagte die Staatsanwältin auf Nachfrage: Die Männer hätten sich am Telefon über die Tat unterhalten. Die Telefone waren aber abgehört worden – für Ermittlungen im Bereich der Drogenkriminalität.
Direkt zum Prozessauftakt schloss das Landgericht die Öffentlichkeit „für die komplette Prozessdauer und die Schlussvorträge“ aus. Als Grund nannte der Richter den Schutz der Persönlichkeitsrechte des mutmaßlichen Opfers.
Zuvor hatten einige Angehörige und Freunde der Angeklagten aus dem Zuschauerraum gerufen: „Bleib stark, Bruder“ und „Die Gerechtigkeit wird siegen“. Den Angeklagten drohen bei einer Verurteilung mehrjährige Haftstrafen. Für den Prozess sind bisher bis zum 2. Oktober fünf weitere Verhandlungstage angesetzt.