Der Anteil der erwachsenen Kinder in Thüringen, die noch im elterlichen Haushalt leben, sinkt. Das Gros des Rückgangs geht aufs Konto der Über-27-Jährigen, jüngere bleiben noch öfter bei den Eltern.
Immer weniger erwachsene Kinder in Thüringen bleiben bei den Eltern wohnen. Im vergangenen Jahr waren 26,8 Prozent der 443.000 Kinder, die bei ihren Eltern wohnten, älter als 18 Jahre, teilte das Landesamt für Statistik mit, das sich auf vorläufige Zahlen aus dem Mikrozensus 2024 beruft. Zehn Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 29,5 Prozent – also fast einem Drittel.
Die Statistiker wiesen aber darauf hin, dass es je nach Alter unterschiedliche Trends gibt: Unter den volljährigen Kindern, die noch bei den Eltern lebten, sank die Zahl der Über-27-Jährigen um 20,2 Prozent, während die Zahl der 18- bis 26-Jährigen um 8,5 Prozent zulegte.
Vor allem Männer bleiben noch bei den Eltern
Wie schon zehn Jahre zuvor, waren es auch im vergangenen Jahr vor allem Männer, die im Erwachsenenalter noch bei den Eltern wohnten: Der Statistik zufolge waren die 18- bis 26-jährigen Kinder in der Familie zu60,8 Prozent Männer. Bei den 27-Jährigen und Älteren betrug der Männeranteil 76,2 Prozent.
Skandinavier verlassen Elternhaus früher
Auch bundesweit zeigen die Zahlen, dass sich Männer mehr Zeit mit dem Auszug nehmen als Frauen. Während Frauen im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 23,1 Jahren auszogen, taten Männer dies mit 24,6 Jahren, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Insgesamt verlassen junge Menschen in Deutschland früher das Elternhaus (23,9 Jahre) als im EU-Durchschnitt (26,2). In sieben EU-Staaten war 2024 das Auszugsalter im Durchschnitt niedriger als in Deutschland, darunter die skandinavischen Staaten, die Niederlande (23,2) und Frankreich (23,5).