Bundestag: CDU-Sozialflügel spricht von Katastrophe für Deutschland

Merz ist noch gar nicht Kanzler, da muss er schon ein historisches Scheitern verbuchen: Der CDU-Chef fällt im ersten Wahlgang durch. Für den Sozialflügel der Partei hat das verheerende Folgen.

Der Sozialflügel der CDU hat die gescheiterte Kanzlerwahl von Friedrich Merz als Katastrophe für das ganze Land bezeichnet. Deutschland verliere derzeit 10.000 Industriearbeitsplätze pro Monat und brauche dringend eine stabile Regierung, sagte der Vize-Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, der Deutschen Presse-Agentur. 

Das Scheitern im ersten Wahlgang habe Merz mit Blick auf seine künftig angedachte Rolle nicht gerade gestärkt, etwa wenn er als Kanzler bald auf internationaler Bühne auftreten werde und Präsidenten wie Macron und Trump treffen müsse. „Er muss damit rechnen, dass ihm die Frage gestellt wird, wie stabil seine Regierung ist und wie belastbar seine Aussagen sind.“

Auch wenn der Sozialflügel mit Merz seine Probleme gehabt habe, müsse er zum Kanzler gewählt werden, möglichst noch heute, so Bäumler. Alle, die ihn nicht gewählt hätten, müssten nochmal in sich gehen. Er habe den Eindruck, dass Stimmen sowohl bei der Union als auch bei der SPD gefehlt hätten. Die gescheiterte Kanzlerwahl biete der AfD die Chance, politisch ins Spiel zu kommen. „Die werden die Lage ausnutzen, um den Parlamentarismus lächerlich zu machen.“ Und sollte es zu Neuwahlen kommen, würde die AfD gewinnen.

Bäumler sitzt im Bundesausschuss der CDU und hat nach eigenen Angaben für den Koalitionsvertrag gestimmt. Er ist auch CDA-Vorsitzender in Baden-Württemberg.