Kloster Memleben ist für die Geschichte des Landes wichtig. Im Mittelalter starben hier zwei Könige. Jetzt sind die baulichen Erweiterungen auf der Zielgeraden.
Der Neubau auf dem Gelände des Museums Kloster und Kaiserpfalz Memleben (Burgenlandkreis) nimmt Gestalt an. „Es freut mich, dass das Vorhaben im Nordflügel bis Anfang 2026 abgeschlossen sein wird. Memleben wird so wieder ein Stück attraktiver“, erklärte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) anlässlich seines Besuchs auf der Baustelle. „Neben den zahlreichen Verbesserungen der letzten Monate, zum Beispiel hinsichtlich der Barrierefreiheit, wird es dann auch Räume für die museumspädagogische Arbeit geben. Memleben wird so wieder ein Stück attraktiver.“ Am Donnerstag wird das Richtfest gefeiert.
Baulücke am Kloster geschlossen
Der Neubau schließt eine Lücke im Klosterensemble. „Es entstehen insgesamt vier Veranstaltungsräume, dazu kommen ein Treppenhaus und eine Fahrstuhlanlage mit Zugang zu den Ausstellungsbereichen im Obergeschoss des Ostflügels, sowie Sanitäranlagen“, sagte der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich. „Im Außenbereich gibt es dann noch eine Fläche, auf der bei schönem Wetter Museumspädagogik für Schulklassen geboten wird. Auch der Gewölbekeller kann für Veranstaltungen genutzt werden.“
Mehr Angebote für Schulen und Museumsbesucher
Durch den Bau wird das seit Jahren laufende museumspädagogische Programm erweitert. „Derzeit kommen jährlich rund 2.000 Schüler ins Kloster“, sagte Ulrich. „Sie schlüpfen dann einen Tag lang in die Rolle der Benediktiner, um zu verstehen, wie ein Kloster im Mittelalter funktionierte.“ Ebenso werden die barrierefreien Räumlichkeiten neue Möglichkeiten für die im Kloster angebotenen Veranstaltungen bieten. Dazu gehören unter anderem historische Vorträge zur Geschichte der Ottonen.
Museum trotz Bauarbeiten geöffnet
Die Gesamtkosten des Vorhabens „Barrierefreiheit und Anbau“ im Kloster bezifferte Ulrich auf rund 5,5 Millionen Euro, wobei sich diese Summe nicht allein auf das neue Gebäude bezieht, sondern auch auf die Investitionen im Außenbereich, die bereits abgeschlossen sind. Im Januar 2023 begann das Projekt mit Abriss eines Rohbaues aus DDR-Zeit und Neubau im Klausurbereich. Trotz der Bauarbeiten ist das Museum für die Besucher geöffnet.
Im 10. Jahrhundert standen in Memleben eine Kaiserpfalz und ein Kloster. Das Kloster Memleben wurde erstmals 979 urkundlich erwähnt. Im Jahr 1015 wurde Memleben der Abtei Bad Hersfeld unterstellt und verlor somit seine Selbstständigkeit im Reich. Der erste deutsche Kaiser Otto der Große (912-973) starb in Memleben, ebenso wie sein Vater Heinrich I. (876-936).