Hein Simons feiert 70. Geburtstag: Das macht der Kinderstar Heintje heute

Mit seinem Hit „Mama“ wurde Hendrik „Hein“ Simons alias Heintje mit nur 12 Jahren zum Schlagerstar. Am 12. August wird er 70 Jahre alt.

Mit seinem dunkelblonden Haar, dem spitzbübischen Lächeln und der Engelsstimme rührte er Ende der 60er Jahre Millionen zu Tränen. „Mama“ machte den damals zwölfjährigen Heintje zum Weltstar. Am 12. August wird der niederländische Sänger 70 Jahre alt.

Kinderstar der 60er

Es war ein Märchen wie aus dem Bilderbuch: 1966 entdeckte ein Produzent den kleinen Hendrik „Hein“ Simons aus dem niederländischen Bleijerheide. Seine Debütsingle „Mama“ eroberte in über 30 Ländern die Spitze der Charts und wurde über eine Million Mal verkauft. Der Kinderstar wurde zum Phänomen einer ganzen Generation: Seine Konzerte waren ausverkauft, Frauen weinten, wenn er „Heidschi Bumbeidschi“ sang, und sogar Hollywood interessierte sich für den Schlagersänger.

Doch auch Heintje blieb vom Fluch der Kinderstars nicht verschont. Der Stimmbruch beendete abrupt seine erste Karriere, jahrelang blieb es still um den einstigen Publikumsliebling. Mehrfach versuchte er ein Comeback, nahm neue Alben auf und suchte den Weg zurück ins Rampenlicht. Mit wechselndem Erfolg. Heute ist er hin und wieder in verschiedenen TV-Sendungen zu sehen – wenn es die Gesundheit zulässt.

Gesundheitliche Probleme

„Mein Gehör bereitet mir große Sorgen“, gestand Heintje der „Welt am Sonntag“ nur wenige Tage vor seinem Geburtstag. Auf dem linken Ohr höre er nur noch zu 70 Prozent, auf dem rechten sogar nur zu 30 Prozent. Wegen dieses Handicaps musste er alle Auftritte absagen. „Ich kämpfe mit mir, doch wenn sich das nicht bessert, werde ich viel früher, als es mir lieb ist, sagen: ‚Kinners, tschüss, das war’s'“, so Simons.

Zudem wurde bei dem Musiker Hautkrebs diagnostiziert, den er aber „ganz gut unter Kontrolle“ habe. Ebenso sei es mit der Genesung nach einer Lungenembolie. „Ich möchte doch leben!“, betonte der Sänger in dem Interview. Er nehme das Leben, wie es kommt – „egal, ob es um Krankheiten oder was auch immer geht“.

Neue Geschäftsfelder

Wenn es mit der Musik endgültig nicht mehr klappt, hat sich Heintje auf jeden Fall schon ein weiteres Standbein aufgebaut. Er lebt auf einem Reiterhof in Belgien und vermietet dort Ferienwohnungen, ebenso auf Gran Canaria. In Sachen Finanzen scheint er sich aber eh keine Sorgen machen zu müssen: „Finanziell habe ich ausgesorgt. Ich habe immer konservativ und sicher angelegt“, hatte er bereits 2009 in einem Interview verraten.

Werbung für seine Wohnungen macht der 70-Jährige ab und zu auf Instagram. Dort folgen ihm zwar „nur“ knapp 3.000 Fans – davon lässt sich Heintje aber nicht abhalten. Er versorgt sie regelmäßig mit Fotos aus dem Urlaub, beim Entspannen oder mit seinen Enkeln und wünscht seinen Anhängern dazu stets ein „geschmeidiges“ Wochenende.

Familiäre Schwierigkeiten

Privat erlebte Heintje aber durchaus auch einige Tiefen. 2014 trennte sich der Sänger nach 33 Jahren Ehe von seiner Frau Doris, mit der er zwei Kinder hat. Der Grund: Sie hatte einen anderen Mann kennengelernt. „Ich bin sehr, sehr traurig über die Entwicklung“, sagte er damals zu „Bild“. Seitdem ist der Musiker Single.

Dabei hatte Heintje noch 2009 in einem Interview geschwärmt: „Als ich sie mit 26 geheiratet habe, wusste ich, dass Doris die Richtige ist. Ich möchte, dass wir zusammen 150 Jahre alt werden. Die Höhen und Tiefen schaffen wir schon.“

Noch schwerer wog allerdings die Drogensucht seines ältesten Sohnes Pasqual. Mit über 20 sei er ins Drogenmilieu abgerutscht, erzählte Simons 2020 dem „Bunte“-Magazin. „Da kannst du auf dramatische Weise beobachten, wie ein Mensch sich verändert, wenn Drogen sein Leben bestimmen. Da denkst du: Das ist nicht mehr mein Kind, so wie ich es kannte oder wie ich meine, es großgezogen zu haben“, schilderte er darin. Die Situation belastete die ganze Familie schwer. Heute habe sein Sohn seine Probleme mit Hilfe einer Therapie aber überwunden.

Bescheidene Geburtstagsfeier geplant

Deswegen kann Heintje seinen 70. Geburtstag auch im Kreise der Familie feiern. „Die großen Partys habe ich hinter mir gelassen“, betonte er gegenüber der „Welt am Sonntag“. „Meine Kinder, die Enkel und ein paar Freunde kommen zum Kaffeetrinken – das war’s.“

Trotz aller Rückschläge ist die Schlagerlegende noch sehr lebenshungrig und freut sich auf das Älterwerden. Er wolle sehr alt werden, „wenn’s geht hundert. Allerdings möchte ich dann auch noch vieles selbst machen und bestimmen. Wenn das nicht gegeben ist, sterbe ich auch mit 99.“