Fast ein Jahr ist es her, dass zahlreiche Menschen in Solingen mit einem Messer attackiert worden sind. Am Jahrestag ist ein Gedenken geplant. Es soll auch nach vorn geschaut werden.
Auf den Tag ein Jahr nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag mit drei Toten und zahlreichen Verletzten ist in Solingen ein Gedenken an die Opfer geplant. Zu der Veranstaltung am 23. August habe unter anderem Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sein Kommen angekündigt, teilte die Stadt Solingen mit. Sie organisiert das Gedenken in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Kirchenkreis. Es ist auf dem Fronhof geplant, wo Menschen mit einem Messer attackiert wurden.
„Wir haben in der Stadt in dieser Ausnahmesituation Zusammenhalt gezeigt und uns diesen auch für die Zukunft versprochen“, erklärte Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) bei der Terminankündigung. „Daher möchten wir an diesem traurigen Jahrestag innehalten und zusammen mit den Solingerinnen und Solingern all derer gedenken, die vor einem Jahr durch die Tat getroffen wurden“, fügte er hinzu. Es solle aber zugleich auch nach vorn geschaut und ein „Signal des Mutes und der Geschlossenheit“ gesendet werden.
Prozess gegen Angeklagten läuft
Bei dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag in Solingen sind am 23. August 2024 drei Menschen getötet und zahlreiche weitere Menschen vor einer Bühne des Stadtfestes während eines Konzerts verletzt worden. Derzeit läuft der Prozess gegen den angeklagten Syrer Issa al H., der den Messerangriff gestanden hat. Zum Vorwurf der IS-Mitgliedschaft äußerte er sich bisher nicht.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord vor. Er soll IS-Terrorist sein und vor der Tat dem sogenannten Islamischen Staat in Videos die Treue geschworen haben. Einen Tag später reklamierte der IS den Anschlag für sich – das erste Bekenntnis dieser Art seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016.
Zur Gedenkveranstaltung um 13 Uhr werden neben Wüst vier Landesminister sowie der Bundesopferbeauftragte Roland Weber und die Beauftragte für den Opferschutz des Landes NRW, Barbara Haliza, nach Stadtangaben erwartet.