Wegen der Trockenheit in Folge der frühen Hitzewellen sind in Frankreich und Spanien erneut mehrere Waldbrände ausgebrochen. Nördlich von Marseille brannten nach Angaben der Behörden vom Freitag etwa 240 Hektar ab. Die Feuerwehr hatte das Feuer nach eigenen Angaben am Vormittag noch nicht unter Kontrolle, konnte es aber daran hindern, sich weiter auszubreiten. Etwa 150 Menschen waren über Nacht in Notquartiere gebracht worden. Rund tausned Feuerwehrleute und mehrere Löschflugzeuge waren im Einsatz.
Es war der zweite Flächenbrand in der Nähe des südfranzösischen Hafenstadt in diesem Sommer. Anfang Juli hatte ein brennendes Auto einen Großbrand ausgelöst, der 750 Hektar Vegetation vernichtete und den Stadtrand von Marseille erreichte. Gut 90 Häuser wurden durch die Flammen beschädigt, davon sind 60 nicht mehr bewohnbar.
In der spanischen Hauptstadt Madrid waren am Donnerstag riesige Rauchwolken eines nahen Waldbrandes zu sehen, es fiel Asche vom Himmel. Das Feuer wütete in dem etwa 50 Kilometer entfernten Ort Mentrida. Die Einwohner von Madrid wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben und medizinische Masken zu tragen. Eine Autobahn wurde zeitweise gesperrt.
Mehrere spanische Regionen meldeten neue Höchsttemperaturen. In Mentrida stieg das Thermometer am Donnerstag auf 39 Grad. Bislang brannten in Spanien in diesem Jahr bereits 25.000 Hektar Vegetation ab.
In Frankreich gab es unterdessen mehrere weitere kleinere Brände. In der Bretagne brannten etwa 120 Hektar des Brocéliande-Waldes in der Nähe von Rennes ab, der viele Touristen anzieht. Dort waren mehr als 300 Feuerwehrleute und mehrere Löschflugzeuge im Einsatz. Die Behörden untersagten vorerst den Zugang zu sämtlichen Waldflächen in der Region.
In den zentralfranzösischen Cevennen brannten etwa 40 Hektar ab. Das Feuer war durch eine Maschine ausgelöst worden, mit denen die Sträucher an den Böschungen zurückgeschnitten wurden. Etwa hundert Feuerwehrleute und mehrere Löschfahrzeuge waren dort im Einsatz.
Wegen der Trockenheit in Folge der jüngsten Hitzewellen und der starken Winde herrscht in weiten Teilen Frankreichs und Spaniens hohe Brandgefahr. Die Brände sind nach Einschätzung von Wissenschaftlern auch eine Folge des menschengemachten Klimawandels, der zu immer früheren und intensiveren Hitzewellen und Dürreperioden führt, was wiederum die Ausbreitung von Bränden begünstigt.