Landeseigene Wohnungsbaugesellschaften gelten als mieterfreundlich. Allerdings stehen bald Mieterhöhungen in größerem Umfang an. Der zuständige Senator hält das für unvermeidlich.
Bausenator Christian Gaebler hat Mietsteigerungen bei Berlins landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften verteidigt. „Auch landeseigene Wohnungsunternehmen müssen wirtschaftlich arbeiten können“, sagte der SPD-Politiker bei der jüngsten Sitzung des Abgeordnetenhauses. Sie müssten unter anderem ihren Wohnungsbestand pflegen, aber auch ihre Mitarbeiter ordentlich bezahlen und zusätzliche Leistungen für das jeweilige Quartier übernehmen. „Das geht nicht zum Nulltarif.“
„Wenn wir ein Wohnungsunternehmen leistungsfähig ausstatten wollen, dann müssen sie auch entsprechend Mieten nehmen können, mit denen sie arbeiten können“, sagte Gaebler.
Der Senator wies darauf hin, dass die Wohnungsbaugesellschaften ihre Mieten laut einer bis 2027 geltenden Kooperationsvereinbarung mit dem Senat jährlich um höchstens 2,9 Prozent erhöhen dürfen und es auch nicht jedes Jahr Erhöhungen gebe. „Insofern ist das alles übersichtlich“, sagte er zu den anstehenden Erhöhungen.
Höhere Zahlungen für Tausende von Mietern
Sie könnten schon bald Tausende von Mietern der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften treffen, wie aus der Antwort von Gaeblers Senatsverwaltung auf eine Anfrage aus der Linken-Fraktion hervorgeht. Danach müssen sich mehr als 110.000 Mieterinnen und Mieter auf höhere Zahlungen einstellen.
Bereits für mehr als 19.500 Wohnungen sollen die Mieten im Zeitraum bis 1. September steigen. Das gilt vor allem bei der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land (SuL) mit 12.650 Wohnungen. Auf Platz zwei rangiert die Gewobag mit 1.718. Insgesamt dürfte die Zahl der betroffenen Wohnungen noch höher sein, weil die beiden landeseigenen Gesellschaften Howoge und WBM noch keine vollständigen Angaben dazu gemacht haben.