Freizeitangebote: Was man in den Sommerferien in Hessen unternehmen kann

Sechs Wochen Sommerferien stehen in Hessen vor der Tür. Das bedeutet Zeit für zahlreiche Ausflüge und Unternehmungen im Bundesland.

In Hessen starten die Sommerferien. Für die mehr als 800.000 Schülerinnen und Schüler gibt es in dieser Zeit viel zu erleben – ob im Wasser, in luftiger Höhe und selbst bei Regenwetter. Eine Auswahl an Freizeittipps für die ganze Familie:

Schwimmen, Rodeln und Klettern am Edersee

Der Edersee im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg bietet Badespaß pur mit seinen zahlreichen Strandbädern und Liegewiesen. Doch nicht nur Wasserratten kommen dort auf ihre Kosten. Die Sommerrodelbahn am Edersee garantiert rasante Abfahrten. Auf dem Baumkronenpfad lässt sich der Wald aus einer anderen Perspektive erkunden. 

Deutschlands längste Fußgänger-Hängebrücken

Wer Nervenkitzel sucht, findet ihn auf den zwei längsten Hängebrücken für Fußgänger Deutschlands, die beide in Hessen liegen: der Skywalk in Willingen und der Highwalk in Rotenburg an der Fulda. 

Der Skywalk, der sich zwischen dem Mühlenkopf auf der einen und dem Musenberg auf der anderen Seite spannt, hängt rund 100 Meter hoch und ist 665 Meter lang. Damit ist das Bauwerk die zweitlängste Fußgänger-Hängebrücke der Welt. Der Highwalk, der das Kottenbachtal überspannt, ist 617 Meter lang und an der höchsten Stelle bis zu 60 Meter hoch.

Mit dem Rhönbob oder einem Flugzeug die Wasserkuppe erkunden

Eine große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten bieten sich auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe (950 Meter). Die Allwetterrodelbahn „Rhönbob“ hat bei Sonne und Regen geöffnet. Allein oder zu zweit fährt man über 1.000 Meter den Berg hinab. Das Tempo können die Bobfahrerinnen und -fahrer dank Bremshebel selbst bestimmen. Außerdem gibt es eine Doppelrodelbahn, eine gemütliche Fahrt mit dem „Wie-Li“ durch den Märchenwald und andere Fahrgeschäfte. 

Nicht zu vergessen: die Wasserkuppe ist der Berg der Flieger. Dort gibt es Deutschlands ältestes Segelflugschule. Flugfans können den Fliegern beim Starten zuschauen oder selbst einen Rundflug buchen – mit einem Segel- oder einem Motorflugzeug. Interessantes über die Geschichte des Fliegens ist im Deutschen Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe zu sehen.

Abkühlung im Museum

Eintauchen in den Kosmos der Brüder Grimm – das geht in der Grimmwelt Kassel. Das Ausstellungshaus bietet verschiedene interaktive Ausstellungen, um Kindern und Erwachsenen das Werk der Brüder näherzubringen. Dort sind auch Exemplare der Kinder- und Hausmärchen von 1812/1815 mit handschriftlichen Anmerkungen der Brüder Grimm zu sehen. 

Das begehbare Dach der Grimmwelt ist ganzjährig geöffnet und kann ohne Eintritt besucht werden. Auf der Aussichtsplattform lässt sich der Sonnenuntergang an einem lauen Sommerabend genießen.

Wer lieber ein Dach über dem Kopf hat, kann im südhessischen Fürth die Miniaturwelten besuchen. Dort fahren auf rund 900 Quadratmetern und 11,5 Kilometern Gleisen Modelleisenbahnen durch Burgen- oder Industrielandschaften. Rund 400 Züge rollen über die Anlage.

Rätselspaß in der Natur

Im nordhessischen Breuna (Landkreis Kassel) kommen Rätselfreunde im Natur-Escape-Room auf ihre Kosten. Im Naturpark Habichtswald sind sie bei der Tour „Glockengaunerei“ einem Dieb auf der Spur. Laut der Legende hat der Pfarrer von Breuna die wertvolle historische Glocke versteckt, um sie vor einer skrupellosen Rohstoffmafia zu schützen. Die Teilnehmenden müssen im Team versteckte Hinweise finden und knifflige Rätsel lösen, um die Glocke rechtzeitig zu finden, bevor sie für immer verloren ist. 

Die rund 2,3 Kilometer lange Tour ist für Spieler ab 13 Jahren geeignet. Bei Familien können auch jüngere Kinder mitspielen. Die Grimmheimat Nordhessen bietet verschiedene solcher „Green Escape“-Touren an.

Besuch der Unesco-Welterbestätten

In Hessen gibt es gleich sieben Unesco-Welterbestätten. Das Kloster Lorsch in Südhessen stammt aus der Karolinger-Zeit. Die Fossilienlagerstätte Messel, ebenfalls in Südhessen, dokumentiert die Entstehungsgeschichte der Erde vor 48 Millionen Jahren und war das erste Weltnaturerbe in Deutschland.

Durch Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes, der Teil der römischen Grenzbefestigung mit Kastellen, Wachtürmen, Mauern und Palisaden ist. Zum Welterbe alte Buchenwälder gehört der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Nordhessen.

Zudem zählen der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel mit den monumentalen Wasserspielen und der Herkulesstatue als Beispiel für absolutistische Landschaftsarchitektur sowie die Künstlerkolonie Mathildenhöhe zum Welterbe. 

Die Mathildenhöhe markiert den Wendepunkt in Architektur und Kunst an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. Welterbegebiet ist auch die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal. Es erstreckt sich auf einer Länge von 67 Kilometer über beide Seiten des Rheins zwischen Rüdesheim und Bingen im Süden und Koblenz im Norden.

Rheingau – Kulturlandschaft mit Klöstern und Kirchen 

Der Rheingau zieht sich als Kulturlandschaft-Streifen zwischen Rhein und Taunushauptkamm von Walluf nahe Wiesbaden bis Lorchhausen bei der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. An Wochenenden von Frühling bis Herbst füllt er sich oft mit Hunderten und Tausenden Ausflüglern vornehmlich aus dem Rhein-Main-Gebiet. 

Neben dem Rheinufer mit Spazier- und Radweg, vielen Weinbergen und malerischen Dörfern lockt etwa das imposante Niederwalddenkmal hoch über Rüdesheim mit einem Panoramablick auf den sogenannten Inselrhein. Bekannt ist auch das Kloster Eberbach bei Eltville als ein Drehort des Films „Der Name der Rose“ und als Hauptkonzertort des gerade über die Bühne gehenden Rheingau Musik Festivals. 

Oder wie wäre es, in der historischen Hügellandschaft etwa die Schlösser Johannisberg oberhalb von Geisenheim und Vollrads hoch über Oestrich-Winkel zu erkunden?

Einblicke in den Flugbetrieb in Frankfurt

Flugzeuge beeindrucken – nicht nur bei Start und Landung. Aber der größte deutsche Flughafen in Frankfurt hat noch mehr zu bieten, zu sehen in moderierten Rundfahrten über das riesige Gelände, die Flughafenbetreiber Fraport täglich anbietet. Es gibt etwa Touren zur Flughafen-Feuerwehr oder zum Flugbetrieb selbst, hier können Betankungen an den Terminals sowie Starts und Landungen beobachtet werden.

Im Besucherzentrum des Flughafens gibt es zudem Stationen, die den Flughafen aus verschiedenen Perspektiven zeigen. So kann man etwa spielerisch als Lotse oder Lotsin Flugzeuge zum Gate geleiten.

Ab in den Taunus

Wen es mehr ins Grüne zieht, dem bietet der nahe Taunus gleich mehrere Ausflugsziele: neben vielen Wanderrouten rund um Feldberg, Altkönig und Limes sind das der Opel-Zoo, das Römerkastell Saalburg sowie Freizeitparks. In Neu-Anspach befindet sich das Freilichtmuseum Hessenpark.

Hier gibt es Märkte, Feste und Vorführungen von Handwerk wie Drechslerei und Korbflechten. Ein Ferienprogramm richtet sich speziell an kleine Besucher und Besucherinnen, die dabei beispielsweise Spielzeug aus der Vergangenheit ausprobieren können.