Erneut ist in Bayern ein Mensch an einer Infektion mit dem seltenen Bornavirus gestorben. Der 57-jährige Mensch aus dem Landkreis Tirschenreuth starb im Bezirksklinikum Regensburg, wie der Landkreis am Donnerstag in Tirschenreuth mitteilte.
Das zuständige Gesundheitsamt sei derzeit mit der Klärung des Infektionsweges der betroffenen Person befasst, hieß es vom Landkreis weiter. Weitere Details wurden nicht genannt. Erst diesen Sommer waren zwei Männer aus dem oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm nach einer Infektion mit dem Bornavirus gestorben. Tirschenreuth und Pfaffenhofen an der Ilm sind rund 200 Kilometer voneinander entfernt.
Sogenanntes Reservoir für das Bornavirus ist laut Behörden die Feldspitzmaus. Infizierte Mäuse scheiden das Virus über Kot, Urin oder Speichel aus, ohne selbst zu erkranken. Eine Übertragung auf Menschen kann laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit durch Kontakt zu infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen erfolgen. Der genaue Übertragungsweg ist aber nicht bekannt. Die Behörden empfehlen, den Kontakt zu den Mäusen und deren Ausscheidungen zu vermeiden.
Dem für Tiergesundheit zuständigen Friedrich-Loeffler-Institut zufolge kommt das Virus vor allem in weiten Teilen Bayerns und Sachsen-Anhalts sowie im Nordwesten Brandenburgs bei Feldspitzmäusen vor. Das Virus wurde erst 2018 als Ursache schwerer Gehirnentzündungen beim Menschen identifiziert.