MV-Linke nominiert Oldenburg: Linke setzt auf Oldenburg als Spitzenkandidatin

Die Linke in MV will mit Simone Oldenburg und dem Thema soziale Gerechtigkeit im Landtagswahlkampf punkten. Sie hofft darauf, dass sich der zuletzt erkennbare Aufwärtstrend der Partei 2026 fortsetzt.

Der Landesvorstand der Linken hat Bildungsministerin Simone Oldenburg als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im September 2026 nominiert. Die Wahl sei einstimmig erfolgt, teilte Landesparteichef Hennis Herbst nach einer Klausurtagung von Vorstand und Landtagsfraktion in Schwerin mit. 

„Als stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin bringt sie Erfahrung, Ehrgeiz und einen scharfen Sachverstand mit“, sagte Herbst. Umfragen hätten zudem gezeigt, dass sie eine der bekanntesten und beliebtesten Politikerinnen im Nordosten sei. Über die Kandidatenliste der Linken für die Landtagswahl soll ein Landesparteitag Mitte März entscheiden. 

Linke sieht sich im Aufwind 

Nach den Worten von Herbst erfährt die Linke viel Zuspruch im Land. In Regionen, in denen die Partei bei der zurückliegenden Bundestagswahl stärkste demokratische Kraft geworden sei, strebe sie auch Direktmandate an. „Wir kämpfen für eine stärkere Linksfraktion im nächsten Landtag und wollen die Alltagssorgen der Menschen in den Fokus der Debatte rücken“, kündigte Herbst an. 

„Gemeinsam haben wir in den letzten Monaten einen grandiosen Aufwärtstrend erreicht, den wir fortsetzen werden“, zeigte sich Oldenburg demonstrativ optimistisch. Die Linke stehe für mehr soziale Gerechtigkeit. „Wir wollen ein Leben ohne Angst vor Armut, vor Krankheit und vor sozialer Vereinsamung. Diese Forderungen sind untrennbar mit unserer antifaschistischen Haltung verbunden“, betonte Oldenburg und erneuerte die Forderung ihrer Partei nach einer Reform der Erbschaftsteuer. „Wer große Vermögen erbt, muss dafür entsprechende Steuern zahlen. Das ist nicht nur gerecht, das ist vor allem anständig“, sagte sie.

Aktuell stellt die Linke, die seit 2021 Juniorpartner in der SPD-geführten Landesregierung in Schwerin ist, neun Abgeordnete. Bei der Landtagswahl vor vier Jahren hatte die Partei lediglich 9,9 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen können. In der jüngst vom NDR veröffentlichten Wählerumfrage kletterte die Linke in MV auf 12 Prozent. Da aber die SPD zugleich von 39,6 auf 19 Prozent abstürzte, würde Rot-Rot nicht mehr über eine Mehrheit im Parlament verfügen.