Inlandsgeheimdienst: Thüringer Verfassungsschutzchef: Spionageabwehr koordinieren

Stephan Kramer sieht für Sinan Selen an der Spitze des Bundesamtes für Verfassungsschutz große Aufgaben – vor allem bei der Koordination der Spionageabwehr zwischen Bund und Ländern.

Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer sieht seinen künftigen Amtskollegen im Bund, Sinan Selen, vor großen Herausforderungen. „Er hat schwierige Aufgaben vor sich“, sagte Kramer der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Es gebe hybride Bedrohungen, die Lage stelle auch eine große Behörde wie das Bundesamt für Verfassungsschutz vor Herausforderungen. 

Hinzu komme die wichtige Aufgabe, die Landesämter für Verfassungsschutz zu koordinieren. „Im Grunde hat der Bund eine Koordinierungsfunktion zwischen den Landesämtern und natürlich auch eine Funktion, bestimmte Dinge für die Landesämter auch anzubieten und zu unterstützen – das gilt zum Beispiel für den Bereich der Spionageabwehr“, sagte Kramer. 

In dem Bereich sei in etlichen Landesämtern in den vergangenen Jahren eher abgebaut worden. „Der Bund hat das übernommen, weil Spionage meistens eine ausländische Aktion von Nachrichtendiensten oder anderen Akteuren ist“, sagte Kramer. Dennoch gebe es in den Landesämtern noch eigene Kräfte für das Thema. „Hier gibt es viel zu koordinieren und abzusprechen“, sagte er.