Cyber-Kriminelle haben am Wahlabend den Server des Landes Nordrhein-Westfalen für die Darstellung der Kommunalwahlergebnisse angegriffen. Die Folgen waren gering.
Cyber-Kriminelle haben am Abend der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen den Server des Landes für die Darstellung der Wahlergebnisse angegriffen. Die Überlast-Attacke habe schnell und erfolgreich abgewehrt werden können, teilte eine Sprecherin von IT.NRW, dem Landesamt für Statistik, in Düsseldorf auf Anfrage mit. Man gehe von einer gezielten Attacke aus. Das Landeskriminalamt sei eingeschaltet.
Die Ergebnisdarstellung sei lediglich zwischen 18.00 und 18.15 Uhr für wenige Minuten nicht durchgehend erreichbar gewesen. Im weiteren Verlauf der Wahlnacht sei es zu keinen Beeinträchtigungen gekommen.
Es sei niemand ins System eingedrungen, es habe sich nicht um einen Hackerangriff gehandelt, so die Sprecherin. Die Ergebnisübermittlung, -erfassung und -auswertung sei nicht beeinträchtigt gewesen, betonte die Sprecherin. Die „Rheinische Post“ hatte zuvor berichtet.
Probleme im Münsterland nicht auf Cyberangriff zurückzuführen
Die Probleme bei der Internetveröffentlichung der Kommunalwahlergebnisse im Münsterland sind dagegen nicht auf einen Cyberangriff zurückzuführen, wie die Polizei mitteilte.
Auf der Webseite eines kommunalen IT-Dienstleisters war es am Sonntagabend ebenfalls zu Störungen bei der Darstellung der Wahlergebnisse gekommen. Zwischen 18.00 und 22.00 Uhr seien die Server zeitweise überlastet gewesen, so die Polizei.
Die Wahlergebnisse einzelner Kommunen im Münsterland hätten teilweise nicht dargestellt werden können. Nach Angaben der Stadt Münster gab es am Wahlabend „außerordentlich hohe Zugriffslasten“: Von einigen Rechnern aus sei die Website sehr häufig aufgerufen worden.
Cybercrime-Spezialisten der Polizei konnten jedoch keine Hinweise auf einen Cyberangriff entdecken. „Die Wahldaten selbst waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet“, hieß es auch dort.
Untersuchungen zu Ursachen laufen
Was konkret zur Überlastung der Server geführt habe, werde weiter untersucht. Zuvor hatte bereits ein Sprecher der Stadt Münster betont, dass die „ordnungsgemäße Durchführung der Wahl“ zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen sei.
Der städtische IT-Dienstleister hatte die Serverkapazitäten laut einer Mitteilung der Stadt Münster vor der Wahl deutlich erhöht: Im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl seien sie auf das Zehnfache der Zugriffe ausgerichtet worden. Für die vielen Daten habe das aber letztlich nicht ausgereicht. In den anderen 70 Kommunen, in denen der Dienstleister die Software einsetzte, habe es vergleichbare Probleme gegeben.