Tag des offenen Denkmals: Denkmaltag in Hessen: Mehr als 300 Denkmale öffnen ihre Tore

Geheime Gänge und mehr: An Hessens Denkmälern werden Türen aufgesperrt, die sonst verschlossen bleiben. Was Besucher am Sonntag erwartet.

Vom Bunker bis zum Wasserturm: Mehr als 300 Denkmäler in Hessen laden an diesem Sonntag zum Tag des offenen Denkmals ein. Im ganzen Land öffnen Burgen, Schlösser, Kirchen und andere Gebäude für Besucher ihre Pforten, Türen und Tore – insgesamt 315 Stück, wie aus dem Programm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) hervorgeht. An den Denkmälern gibt es Begleitprogramme, unter anderem mit Führungen und Lesungen.

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands und findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt. Der Aktionstag wird seit 1993 von der DSD bundesweit koordiniert und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Einmal im Jahr heißen historische Gebäude und Orte, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, Besucher willkommen. Vielerorts gibt es Sonderführungen, Handwerksvorführungen und ein Rahmenprogramm für Kulturinteressierte. In Hessen lassen sich unter anderem folgende Denkmale besichtigen: 

Abtei St. Hildegard in Rüdesheim am Rhein 

Im Klostergarten die Baugeschichte eines Klosters erfahren: Das geht am Sonntag in der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Rüdesheim am Rhein (Rhein-Taunus-Kreis). Die Abtei ist ein aktives Kloster, der Konvent besteht laut Programmankündigung aus 30 Schwestern. Am Tag des offenen Denkmals lassen sich Kirche und Klostergarten bei Führungen erleben, auch das Klostercafé hat geöffnet. 

Gradierwerk Bad Orb 

Das 155 Meter lange Gradierwerk in Bad Orb (Main-Kinzig-Kreis) wurde 1806 zum Salzsieden errichtet. Von 2000 bis 2015 wurde es der DSD zufolge von einem Verein saniert. Am Denkmaltag wird die Geschichte des Ortes den Besucherinnen und Besuchern durch Schausalzsieden und Führungen näher gebracht. 

Burg Kronberg

„Burg Kronberg ist ein eindrucksvolles Beispiel mittelalterlicher Baukunst, anhand dessen sich der Wandel von einer Verteidigungsanlage zur Wohnburg nachvollziehen lässt“, schreibt die DSD über die Burg im Hochtaunuskreis. Die ursprünglich im 12. Jahrhundert errichtete Oberburg mit dem später aufgestockten Bergfried lässt sich am Denkmaltag in mehreren Führungen erkunden, darunter eine Dachbodenführung. Dazu wird es Kurzvorträge zur Geschichte der Burg geben, und auch ein Chor wird auftreten. 

Gedenkstätte Hadamar

Zwischen Januar 1941 und März 1945 wurden in der Tötungsanstalt Hadamar (Landkreis Limburg-Weilburg) etwa 14.500 Menschen ermordet. Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen wurden dort durch tödliche Injektionen oder in Gaskammern umgebracht. Am Tag des offenen Denkmals bietet die Gedenkstätte Hadamar einen kostenfreien öffentlichen Rundgang an.