Schulen: Wüst: Keine Kürzungen bei Bildung trotz Sparzwängen

Trotz Spardruck verspricht Ministerpräsident Wüst: Im Bildungsbereich wird nicht gekürzt – die Ausgaben steigen sogar. Warum Integration dabei eine besondere Rolle spielt.

Trotz aller Sparzwänge wird es nach Angaben von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) keine Kürzungen des Landes im Bildungsbereich geben. Man müssen gerade im dritten Jahr der Rezession kräftig sparen, „aber da wird nicht gespart“, sagte der Regierungschef bei einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei in Bocholt im Westmünsterland. Die hohen Bildungsausgaben würden im nächsten Jahr sogar noch steigen. 

Die schnelle Integration von Flüchtlingskindern bleibt nach seinen Angaben eine große Herausforderung für das Schulsystem. „Hier im Land kriegen 100.000 Kinder eine besondere Förderung in der Schule, weil sie nicht altersadäquat Deutsch sprechen“, erklärte er vor Hunderten Zuhörern. 

Manche seien nicht erst in den letzten Jahren nach NRW gekommen, sondern seien schon hier geboren und „haben zu Hause trotzdem nicht ordentlich Deutsch gesprochen“, erklärte Wüst und sprach von einem „Integrationsversagen vergangener Zeiten“. Viele Kinder seien in den letzten Jahren ins Land hinzugekommen, insbesondere aus der Ukraine. 

Wüst: „Eine riesige Herausforderung“

Die gut ausgebildeten Mütter könnten eine Menge, aber kein Deutsch. „Wie lesen die wohl abends vor dem Schlafengehen ihren Kindern vor? Nicht in Deutsch, in Ukrainisch, weil sie natürlich auch nicht wollen, dass die Kultur kaputtgeht.“ Dann kämen die Kinder die in die Schule und brauchten eine besondere Förderungen. „Eine riesige Herausforderung“, erklärte Wüst.

Der Regierungschef verwies auf hohe Bildungsausgaben des Landes und das Einstellen neuer Lehrer, Sozialarbeiter, Schulpsychologen und Alltagshelfer. „Wir müssen da weitermachen“, sagte er und verdeutlichte: „Wie sollen die Mathe lernen, wenn sie kein Deutsch verstehen?“ Bei der demografischen Entwicklung in Deutschland könne man über jedes Kind, das hier ist, froh sein. „Das sind alles unsere Kinder“, unterstrich der CDU-Politiker.