Airport: Flugplatz Neuhardenberg wird für größere Flugzeuge geprüft

Der kleine Airport Neuhardenberg will sich für größere Maschinen rüsten. Das Verfahren dafür ist noch nicht entschieden. Brandenburgs Verkehrsminister Tabbert äußert sich zu den Plänen.

Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) unterstützt den Wunsch des Flugplatzes Neuhardenberg nach einer Nutzung größerer Flugzeuge. „Die Perspektive, Neuhardenberg für größere Flugzeuge zu öffnen, ist in vielfacher Hinsicht interessant“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Der Sonderlandeplatz im Landkreis Märkisch-Oderland kämpft seit mehreren Jahren um eine Genehmigung für Starts und Landungen nach Instrumentenflugregeln. Das Verkehrsministerium unterstützt das Vorhaben. Da bisher nur Sichtflug möglich ist, landen große Flugzeuge dort nach Angaben des Airports nicht. Das Instrumentenflugverfahren ermöglicht Landungen bei jeder Witterung.

Es geht um mehrere Entwicklungschancen – etwa um eine Ansiedlung von Wartungskapazitäten für die gewerbliche Luftfahrt, die der Sonderlandeplatz anstrebt. Dies „hat das Potenzial für eine Stärkung der regionalen wirtschaftlichen Entwicklung“, sagte Tabbert. Die Idee der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostbrandenburg, der Sonderlandeplatz Neuhardenberg könne ein Ausweichangebot für verspätete Flüge am BER sein, nehme er zudem gern auf und lasse sie prüfen. Die „Märkische Oderzeitung“ berichtete zuvor darüber (Donnerstag/Print).

Besuch von Wegner in Neuhardenberg

Das Land Brandenburg nannte Neuhardenberg nach Angaben des Verkehrsministeriums zuletzt im Jahr 2023 im Rahmen einer Abfrage des Bundes als Flugplatz mit Interesse für ein Instrumentenflugverfahren. Ein Verfahren zur Zulassung größerer Flugzeuge und zur Regelung von Voraussetzungen für den Instrumentenflugbetrieb läuft demnach laut Ministerium bei der Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg – bisher aber ohne Entscheidung. Der RBB berichtete im August über die Pläne für größere Flugzeuge.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) war am Mittwoch unter anderem am Flugplatz Neuhardenberg zu Gast, um über Wirtschaft und Verkehr in der Region Berlin-Brandenburg zu sprechen. Der Flugplatz, dessen Bau 1934 als geheim gehaltener Militärflugplatz begann, hat eine 24-Stunden-Genehmigung. Er liegt rund 80 Kilometer von Berlin-Mitte und fast 90 Kilometer vom Flughafen BER entfernt.

BER hat Nachtflugverbot – Neuhardenberg nicht 

Der Flughafen BER zeigte sich offen dafür, wenn Neuhardenberg für größere Flugzeuge genutzt werden könnte. „Das im Planfeststellungsbeschluss geregelte Nachtflugverbot am BER stellen wir nicht infrage“, sagte eine Sprecherin. „Die Flughafengesellschaft begrüßt im Rahmen dessen alle Bemühungen, um auch den Airlines und ihren Passagieren Kosten und lange Umwege auf dem Flug in die Hauptstadtregion zu ersparen.“

Am Flughafen BER gilt nach Angaben des Airports ein Nachtflugverbot von 0.00 bis 5.00 Uhr. Der Flugverkehr ist zudem von 23.00 bis 24.00 Uhr und von 5.00 bis 6.00 Uhr eingeschränkt. Verspätete Flüge werden zum Beispiel nach Hannover umgeleitet.