Gesundheitsvorsorge: Kurorte hoffen auf Comeback ambulanter Vorsorgekuren

Ambulante Vorsorgekuren sind seit einigen Jahren wieder Pflichtleistung der Kassen, werden aber wenig genutzt. Sachsens Kurorte beraten nun, wie das Angebot bekannter gemacht werden kann.

Sachsens Kurorte und Heilbäder hoffen auf eine Renaissance ambulanter Vorsorgekuren. Diese seien seit 2021 wieder Pflichtleistungen von gesetzlichen Krankenkassen, würden aber nur wenig in Anspruch genommen, erklärte die Präsidentin des Sächsischen Heilbäderverbandes, Ricarda Lorenz. Beim Landesbädertag am Donnerstag und Freitag in Warmbad (Erzgebirgskreis) soll nun darüber beraten werden, wie diesen Angeboten auf die Sprünge geholfen werden könne.

Ambulante Vorsorgekuren dauern in der Regel drei Wochen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Behandlungen, die Unterkunft muss der Patient selbst zahlen. Dazu ist laut Gesetz lediglich ein Zuschuss von bis zu 16 Euro pro Tag vorgesehen. Das deckt jedoch nur einen Bruchteil der Kosten etwa für ein Pensionszimmer. Zudem vermutet Lorenz, dass die Möglichkeit ambulanter Vorsorgekuren zu wenig bekannt ist. Versicherte könnten, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, alle drei Jahre bei ihrem Haus- oder Facharzt einen Antrag für eine ambulante Kur stellen. 

Gästezahl noch unter Vor-Corona-Niveau

Insgesamt hat sich die Besucherzahl in den Gesundheitsbädern nach dem massiven Einbruch zur Corona-Pandemie wieder deutlich erholt und lag im vergangenen Jahr bei knapp 1,27 Millionen Besuchern. Vor der Pandemie wurden noch 1,4 Millionen gezählt. Auf die Kurorte entfielen nach Angaben des Verbandes im vergangenen Jahr knapp 641.000 Gästeankünfte mit knapp 3,2 Millionen Übernachtungen. Das seien knapp 16 Prozent aller Übernachtungen sachsenweit. Gerade für den Tourismus abseits der Großstädte Dresden, Leipzig und Chemnitz spielen Kurgäste eine wichtige Rolle. 

Allerdings schultern die Kurorte laut Lorenz besondere finanziellen Herausforderungen. Dabei gehe es etwa um Investitionen in historische Gebäude, die Pflege der Kurparks, Kulturprogramme und den Erhalt der natürlichen Heilmittel. Die Einnahmen aus der Kurtaxe könnten das nicht voll abdecken. Daher bekräftigte sie die Forderung an das Land nach einem Sonderlastenausgleich von zehn Millionen Euro pro Jahr. Andernfalls fürchten die 14 sächsischen Kurorte und Heilbäder für die Zukunft einen Nachteil im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Thüringen.

Sächsischer Landebädertag