Abbrecherquote zu hoch: Polizeigewerkschaft mahnt mehr Personal an

Von den jährlich 3.000 neuen Polizeianwärtern kommen zu wenige in den Behörden an, kritisiert der neue Landeschef der Gewerkschaft der Polizei. Die Abbrecherquote sei zu hoch.

Die Gewerkschaft der Polizei in Nordrhein-Westfalen hat eine spürbare, personelle Entlastung angemahnt. Trotz mehrmals erhöhter Einstellungszahlen komme zu wenig Nachwuchs in den Polizeibehörden vor Ort an, sagte der neue GdP-Landeschef Patrick Schlüter bei seiner Amtseinführung in Düsseldorf im Beisein von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). 

Auch dieses Jahr hätten die Behörden zum Einstellungstermin am 1. September wieder vergebens auf die Entlastung gewartet. Das zarte landesweite Stellen-Plus sei nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

Nahezu jeder vierte Polizeianwärter breche die Ausbildung ab. „Zu viele junge Leute bleiben in der Ausbildung auf der Strecke. Das müssen wir ändern“, sagte er. Es brauchen mehr Lehrpersonal und eine bessere Förderung. Unterstützung erhielt er vom GdP-Bundesvorsitzenden Jochen Kopelke. „Wenn ich mir eure Abbrecherquote anschaue, wird mir angst und bange“, sagte er. 

Hinzu komme, dass die Zahl der Neueinstellungen bei den Angestellten und Verwaltungsbeamten bei der Polizei praktisch auf null heruntergefahren sei, sagte Schlüter. Im neuen Haushalt sei dort sogar ein Stellen-Minus von 14 Stellen ausgewiesen. „Ohne Tarifbeschäftigte und Verwaltungsbeamte läuft in dieser Polizei nichts. Wir brauchen sie“, sagte Schlüter.