Zur Eröffnung des neuen A100-Abschnitts in Berlin gab es Proteste. Kritiker bemängeln Kosten, Lärm und Eingriffe in die Kieze.
Gegen die Verlängerung der Berliner Stadtautobahn A100 bis nach Treptow hat es auch am Tag der Eröffnung Proteste gegeben. Bei einer Demonstration in Treptow versammelten sich nach Polizeiangaben gegen Mittag zunächst etwa 100 Menschen. Alle sei bislang friedlich und entspannt, sagte eine Polizeisprecherin.
280 Polizisten sind wegen der am frühen Nachmittag geplanten Eröffnung und der Demonstrationen im Einsatz. Man sei auf das Thema vorbereitet und vorbeugend vor Ort präsent, so die Sprecherin.
Mehrere Initiativen und Gruppen hatten Demonstrationen angekündigt. Das Bündnis „A100 wegbassen“ wollte an der Treptower Ausfahrt des neuen Abschnitts mit einem großen Schriftzug das „ENDE“ des weiteren Autobahnausbaus fordern. „720 Mio. € für 3,2 km Beton. Zerstörte Kieze, mehr Lärm, mehr Stau“, kritisierte das Bündnis.
Auch die Grünen und Umweltschutzverbände sind gegen den bisherigen und künftigen Ausbau der Autobahn. Vor dem Estrel Hotel an der Sonnenallee in Neukölln, in dem die Feierlichkeiten zur Eröffnung abgehalten werden sollen, ist eine weitere Demonstration geplant. Dort wollten an dem Festakt auch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (beide CDU) teilnehmen.
Der neue 3,2 Kilometer lange Autobahnabschnitt führt vom Dreieck Neukölln bis zur Abfahrt Treptower Park. Ein Großteil der Trasse verläuft in einem bis zu sieben Meter tiefen Trog. Der Bau kostete den Angaben zufolge 721 Millionen Euro. Mit dem Abschnitt soll der Osten Berlins besser an das Autobahnnetz angebunden werden.