USA unter Trump: FBI durchsucht Haus von Trumps Ex-Sicherheitsberater John Bolton

In Donald Trumps erster Amtszeit war John Bolton dessen Sicherheitsberater, später wurde er zu einem seiner Kritiker. Nun stand das FBI vor Boltons Haustür.

Die US-Bundespolizei FBI durchsucht das Haus von John Bolton, der in der ersten Regierung von Präsident Donald Trump als Nationaler Sicherheitsberater tätig war. Das berichten mehrere US-Medien, darunter die Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Die US-Boulevardzeitung „New York Post“ hatte zuerst berichtet. 

Die Durchsuchung finde im Zusammenhang mit einer Untersuchung zum Umgang mit geheimen Dokumenten statt, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Freitag der AP mitteilte. US-Medienberichten zufolge geht es bei der Durchsuchung um die Frage, ob Bolton unrechtmäßig Geheimdienstinformationen besaß oder weitergab. Offizielle Angaben zu den Hintergründen der Durchsuchung gab es zunächst jedoch nicht. 

Nachdem die Durchsuchung in Boltons Haus begonnen hatte, wurde er am Freitagmorgen in der Lobby des Washingtoner Gebäudes, in dem er ein Büro hat, gesehen, wie er mit zwei Personen sprach, auf deren Westen „FBI“ stand, wie AP weiter berichtet.

John Bolton war von April 2018 bis September 2019 Trumps Sicherheitsberater

Bolton wurde nicht festgenommen und keiner Straftat beschuldigt, wie AP weiter unter Berufung auf die anonyme Person berichtet. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah, wie FBI-Agenten am Morgen Boltons Haus in einem Vorort der Hauptstadt Washington betraten.

FBI-Direktor Kash Patel schrieb auf X: „NIEMAND steht über dem Gesetz … @FBI-Agenten im Einsatz.“ US-Justizministerin Pam Bondi teilte seinen Beitrag und fügte hinzu: „Die Sicherheit Amerikas ist nicht verhandelbar. Gerechtigkeit wird verfolgt werden. Immer.“Tweet KAsh Patel

Bolton war von April 2018 bis September 2019 in Trumps erster Amtszeit Nationaler Sicherheitsberater, später wurde er zu einem scharfen Trump-Kritiker. 

Bolton wurde vorgeworfen, in seinem 2020 erschienenen Buch „Der Raum, in dem alles geschah“ geheime Informationen veröffentlicht zu haben, wie die „New York Post“ berichtet. Trump hatte im Januar ein Dekret unterzeichnet, in dem er Bolton vorwarf, in dem Buch über seine Zeit als Nationaler Sicherheitsberater geheime Informationen publik gemacht zu haben.

In „Der Raum, in dem alles geschah“ stellte Bolton Trump als in außenpolitischen Fragen völlig uninformiert dar und schrieb, er habe „hinter jedem Stein Verschwörungen gesehen und war erstaunlich uninformiert darüber, wie man das Weiße Haus führt, geschweige denn die riesige Bundesregierung“.

Während der ersten Amtszeit von Trump ermittelte das Justizministerium gegen Bolton wegen der Weitergabe vertraulicher Informationen, wie der Sender NBC berichtet. Es versuchte erfolglos, die Veröffentlichung seiner Memoiren zu verhindern und ihn daran zu hindern, damit Geld zu verdienen. Im Jahr 2021, während der Amtszeit von Joe Biden, wurde jedoch mitgeteilt, dass die rechtlichen Schritte gegen Bolton wegen seines Buches eingestellt würden. 

Bolton behauptete laut NBC, er habe seine rechtlichen Verpflichtungen erfüllt, indem er im April 2020 von einem Beamten des Nationalen Sicherheitsrates die Bestätigung erhalten habe, dass das Buch keine geheimen Informationen enthalte.

Zuletzt hatte der als außenpolitischer Hardliner bekannte Bolton mit scharfen Worten das Gipfeltreffen von Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska zum Ukraine-Krieg kritisiert. Am Morgen der Razzia kritisierte Bolton auf X erneut Trumps Russland-Politik. Ob der Beitrag vorher geplant war, ist unklar.Tweet Bolton

Trump wiederum hat Bolton immer wieder scharf attackiert und persönlich beleidigt. Kurz nach Beginn seiner zweiten Amtszeit im vergangenen Januar entzog der Präsident seinem früheren Sicherheitsberater den Personenschutz durch den Secret Service.

In einem Interview mit dem Sender ABC Anfang dieses Monats antwortete Bolton auf die Frage, ob er sich Sorgen mache, dass die Regierung unter Trump gegen ihn vorgehen könnte, er habe das Gefühl, Trump habe ihn bereits „ins Visier genommen“, indem er ihm seine Sicherheitsleute weggenommen habe. Er fügte hinzu: „Ich denke, dies ist eine Präsidentschaft der Vergeltung.“

Der von Trump ernannte FBI-Chef Kash Patel hatte in der Vergangenheit eine sogenannte Feindesliste mit Trump-Kritikern erstellt. Auf dieser Liste fand sich auch Bolton wieder.

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