Nachwuchs bei Polizei: Gewerkschaft: Nicht genug Nachwuchskräfte bei der Polizei

Täglich mehrerer Demonstrationen, Staatsbesuche, daneben Kriminalitätsbekämpfung und Sicherheit auf den Straßen. Das Aufgabenspektrum bei der Polizei ist groß. Doch das scheint nicht zu genügen.

Die Berliner Polizei findet nach Gewerkschaftsangaben nicht genug Nachwuchskräfte. Zum Ausbildungsbeginn am 1. September werden maximal 250 Frauen und Männer ihre Laufbahn beginnen, wie die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mitteilte. Zur Verfügung stünden aber 312 neue Stellen. Die Attraktivität der Berliner Polizei müsse dringend erhöht werden, forderte der Berliner GdP-Landesvize Thorsten Schleheider. Sonst könnten Stellen nicht mehr nachbesetzt werden. 

Er verwies auch auf die hohe Anzahl junger Menschen, die kurzfristig ihre Bewerbung zurückziehen. „Viele Bewerber fahren mehrgleisig und sehen ihre Zukunft nicht in der Hauptstadt“, so Schleheider. Die Attraktivität der Polizei in Berlin kann aus seiner Sicht beispielsweise erhöht werden durch den Ausbau von Wohnraum für Azubis oder einer echten Digitalisierungsoffensive. „Daneben muss das Thema Fokussierung auf die Kernaufgaben der Polizei endlich zu Ergebnissen führen, denn weniger Personal heißt auch eine Polizei, die nicht mehr Mutti für alles sein kann“, so Schleheider.

Die Polizei stellt jeweils im Frühjahr und Herbst Nachwuchskräfte ein. Nach Gewerkschaftsangaben wurden im Frühjahr 2025 lediglich 237 von 312 Azubi-Stellen besetzt. Ein Studium bei der Polizei begannen 199 Menschen, Plätze gab es 300. Im vergangenen Jahr sah die Entwicklung ähnlich aus: Es gab 590 statt 646 mögliche Azubis und 546 statt 600 mögliche Studenten. 

Ein weiteres Problem sei, dass in den vergangenen Jahren 11 bis 24 Prozent der Menschen während der Ausbildung oder des Studiums die Polizei wieder verlassen hätten. 

Die Berliner Polizei hat nach eigenen Angaben rund 27.000 Beschäftigte. Davon sind rund 19.000 Vollzugsbeamtinnen oder -beamte.