Vor der Fahrt nach Hamburg kommt es beim Rangieren am Münchner Südbahnhof zu einem Absprachefehler. Wenig später springt ein Waggon aus den Gleisen.
Wegen eines Fehlers beim Rangieren ist ein Autoreisezug mit 150 Menschen an Bord in München entgleist. Die Lokführerin habe den Zug mit Ziel Hamburg am Südbahnhof bis zum nächsten Halt zeigenden Signal fahren sollen, teilte die Bundespolizei mit. Weil die Lok in Fahrtrichtung am Zugende war, sei sie dabei auf die Funk-Anweisung eines Rangiermitarbeiters am anderen Ende angewiesen gewesen. Die sei aber verspätet gekommen.
Zu diesem Zeitpunkt sei ein Teil des Zugs schon in einem gesperrten Gleisbereich unterwegs gewesen. Die Lokführerin habe eine Schnellbremsung eingeleitet, ein Waggon sei dennoch aus den Schienen gesprungen. Die 150 Fahrgäste an Bord blieben laut Bundespolizei unverletzt. Der Zug sei in der Nacht auf Dienstag wieder auf die Gleise gestellt worden und habe seine Fahrt gen Norden gut vier Stunden nach dem Unfall fortgesetzt.
Den Schaden am Gleis schätzten die Beamten auf etwa 90.000 Euro. Die Bundespolizei ermittelte gegen den Rangiermitarbeiter wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahnverkehrs.
Die Autoreisezuganlage am Südbahnhof war laut Bahn erst Ende März in Betrieb genommen worden. Zuvor war die Verladestation am Ostbahnhof gelegen, dort musste sie allerdings der Baustelle für die zweite S-Bahn-Stammstrecke weichen.