Wasser: Grundwassersituation an Mehrheit der Messstellen entspannt

Die Lage ist im Vergleich zu vorangegangenen Jahren deutlich weniger angespannt. Das liegt allerdings kaum an den sommerlichen Niederschlägen der vergangenen Wochen.

Die Grundwassersituation in Hessen ist in diesem Sommer deutlich entspannter als in vorangegangenen Jahren. Sie sei aktuell bei weitem nicht so angespannt wie am Ende der Trockenperiode 2018 bis 2022, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mit. 

An 55 Prozent der Messstellen bewegten sich die Grundwasserstände aktuell auf einem normalen Niveau, an 18 Prozent auf hohem oder sehr hohem Niveau. 21 Prozent der Messstellen weisen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände auf. „Damit bewegt sich der Großteil der Messstellen im normalen bis sehr hohen Bereich.“ 

Grundwasserspiegel profitiert kaum vom Sommerregen

Die jüngsten Sommerniederschläge spielen der Behörde zufolge dabei aber keine wesentliche Rolle. „Das Grundwasser reagiert auf kurzfristige Witterungsschwankungen deutlich träger als die Fließgewässer“, erklärte das HLNUG. Einzelne Niederschlagsereignisse zeigten beim Grundwasser oft keine unmittelbare Wirkung. 

Es könne lange dauern, bis Niederschlagswasser im Grundwasser ankomme. Die Bandbreite reiche von Tagen und Wochen bei oberflächennahen oder sehr gut durchlässigen Grundwasserleitern bis hin zu Monaten und Jahren bei tiefen oder gering durchlässigen Grundwasserleitern. 

„Nachhaltige Änderungen in den Grundwasserständen resultieren in der Regel nicht aus dem Witterungsverlauf einiger Wochen“, so das HLNUG. Dafür sei die Abfolge einzelner Nass- oder Trockenjahre entscheidend. „Daher machen sich die im Juli gefallenen Niederschläge auch nur in flachen und gewässernahen Grundwassermessstellen bemerkbar.“

Ergebnis längerer Witterungsabschnitte

Die Grundwassersituation zu einem bestimmten Zeitpunkt sei also weniger auf die zu diesem Zeitpunkt vorherrschende Witterung zurückzuführen, sondern sei das Resultat längerer Witterungsabschnitte. „Bei den Grundwasserständen spielt immer auch die klimatische Vorgeschichte des Vorjahres beziehungsweise der Vorjahre eine Rolle.“ Die Grundwasservorräte profitierten immer noch von den niederschlagsreichen Vorjahren 2023 und 2024.