Die Ninja Slushi soll Flüssigkeiten in Slushes, Frappés und Cocktails verwandeln: einfach, schnell und ohne Eiswürfel. Ob der Hype um die Maschine verdient ist? Der stern-Test.
Die Ninja Slushi kommt nicht mit dem lauten Auftritt eines gewöhnlichen Mixers, der Eiswürfel zerschmettert und Küchenzeilen beben lässt. Er verfolgt einen anderen, beinahe eleganten Ansatz: Statt zu zerkleinern, friert er Flüssigkeiten direkt ein und rührt sie kontinuierlich um, bis daraus diese feinkörnige Slush-Struktur entsteht. Ob das zuverlässig funktioniert?
Ninja Slushi: Der erste Eindruck
Ein Blick in den Karton lässt erahnen, dass sich darin eine Maschine verbirgt, die mehr kann als nur Sommerlaune zu versprechen – sauber, geordnet und geschützt verpackt und eine Anleitung, die der seltenen Kategorie „tatsächlich verständlich“ angehört. Klare Schritte, keine kryptischen Symbole, keine Übersetzungsakrobatik. Doch sobald das Gerät aus seiner Verpackung gehievt wird, wechselt die Stimmung: Die massive Bauweise und das unerwartete Gewicht lassen den Ninja Slushi klobig auf der kleinen Küchenzeile einer erschwinglichen Großstadtwohnung wirken. Wuchtig, dominant – und durchaus geeignet, ein unangenehmer Blickfang zu werden, aber mit Funktionalität.
Ein Rezeptbuch gibt es gratis
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Die beigelegte Anleitung bestätigt den ersten Eindruck: Hier wird nicht um den heißen Brei gerührt. Sie erklärt, welche Flüssigkeiten sich eignen, um das Gerät nicht nur effizient, sondern auch genussvoll zu nutzen. Ergänzt wird sie durch ein handliches Rezeptbuch, das nicht als bloßes Marketing-Beiwerk dient, sondern tatsächlich Lust macht, vom Standard-Slush in ferne Getränkewelten zu reisen. Slushis in allen Farben, sommerliche Cocktails, dicke Frappés, samtige Milchshakes und frische Säfte – die Auswahl liest sich wie die Getränkekarte einer hippen Strandbar.
Aufbau des Ninja Slushi
Auch der Aufbau des Geräts wirkt, als hätten die Entwickler einmal konsequent in die Küche eines durchschnittlichen Haushalts geschaut: Ein klarer Flüssigkeitsbehälter, in dessen Mitte eine robuste Spirale sitzt, ein sauber einrastender Abtropfbehälter unterhalb des Zapfhahns, und Bedienelemente, die auf Knopfdruck keinen Zweifel lassen, was als Nächstes passiert. Alles ist logisch, alles ist selbsterklärend. Für den Praxistest fällt die Wahl auf einen Eiskaffee-Frappé.
Beim Einfüllen kann kaum etwas schiefgehen
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Die Vorbereitung des Getränks folgt einer simplen Logik: Alles, was später zum Frappé, Slush & Co. werden soll, kommt fix und fertig gemischt in den Behälter. Die großzügige Öffnung an der Oberseite der Maschine macht diesen Schritt unkompliziert: kein Trichter nötig, kein Kleckern, einfach gießen und fertig. In diesem Fall landet eine Mischung aus frisch gebrühtem Kaffee, cremiger Hafermilch und einer Portion Erythrit im Inneren. Letzteres ist mehr als nur eine persönliche Vorliebe. Es ist ein technischer Schlüssel, denn die Ninja Slushi braucht Zucker oder eine vergleichbare Süße, um den Gefrierprozess in die richtige Konsistenz zu lenken. Wer auf pure Zero-Getränke setzt, wird mit einer unmissverständlichen Fehlermeldung bestraft und bleibt im schlimmsten Fall auf einem kalten, aber flüssigen Getränk sitzen.
Die Bedienung
Ninja Slushi: Die Schaltfläsche
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Ein Druck auf die Frappé-Taste, und die Ninja Slushi erwacht zum Leben. Links leuchtet nun das Symbol für die gewählte Einstellung, rechts strahlt eine horizontale Skala, die signalisiert, wie lange es noch dauert, bis das Getränk servierbereit ist. Das Betriebsgeräusch ist in etwa vergleichbar mit einer Heißluftfritteuse. In einer abgeschlossenen Küche kaum der Rede wert, in einer offenen Wohnküche jedoch ein akustischer Dauerbesuch, den man nicht überhört. Ungefähr zwanzig Minuten soll es dauern, bis sich der Eiskaffee in einen eiskalten Frappé verwandelt hat. Im Fall einer alkoholischen Cocktailparty gilt allerdings zu beachten, dass der Freeze-Prozess länger dauert als 20 Minuten. Der Hersteller gibt eine Zubereitungszeit von ca. 60 Minuten in der Anleitung an. Die Anleitung soll Recht behalten.
Ein kurzes, fast schelmisches Quieken durchschneidet die Küchengeräusche – ein Signal, das Besitzer anderer Ninja-Geräte bereits kennen. Auf der rechten Seite der Bedienfläche leuchtet indessen die Skala und verkündet: Zeit zum Zapfen. Also den Hebel nach vorne, und wie bei einer gepflegten Zapfanlage für Bier fließt der Frappé in das bereitstehende Glas. Die Konsistenz ist auf den ersten Blick genau das, was das Kopfkino versprochen hat: dicht, cremig, und gleichzeitig von dieser feinkörnigen Lockerheit, die einen guten Frappé vom bloßen Eisgetränk unterscheidet.
Ein Frappé wie er sein sollte
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Der Geschmackstest
Der erste Schluck bestätigt den visuellen Eindruck: samtig auf der Zunge, angenehm kühl, und geschmacklich genau dort, wo ein Frappé sein sollte – zwischen Kaffeehaus-Komfort und Sommererfrischung. Die Mischung aus Kaffee, Hafermilch und Erythrit bringt eine milde Süße ohne aufdringliche Schwere, sodass auch nach mehreren großen Zügen kein schlechtes Kalorien-Gewissen aufkommt. Im Gegenteil: Der Blick auf den halb geleerten Tank nach ein paar weitere Gläsern – immerhin fasst das Gerät stolze 1.890 Milliliter – löst eher Staunen als Reue aus. Wer sagt, Genuss müsse eine Sünde sein, hat den Ninja Slushi noch nicht kennengelernt.
Für die Reinigung zeigt sich die Ninja Slushivon seiner pragmatischen Seite. Der Flüssigkeitsbehälter wird einfach von oben mit klarem Leitungswasser gefüllt. Spülmittel ist nicht nötig, schließlich sollen nur die Kälte- und Rührspuren des letzten Einsatzes verschwinden. Mit einem Druck auf die Rinse-Funktion setzt sich die Spirale im Inneren in Bewegung, dreht und rührt. Das nun leicht trübe Wasser läuft über den Zapfhahn in eine bereitgestellte Schüssel, und der Vorgang wird so lange wiederholt, bis statt Kaffeefarbe nur noch klares Wasser im Glas landet. Keine Schrauberei, kein Puzzeln aus Einzelteilen – einfach, sauber, fertig.
Das Fazit
Die Ninja Slushi erweist sich im Test als mehr als nur ein Sommergadget. Seine Technik, Flüssigkeiten direkt herunterzukühlen und in Bewegung zu halten, liefert zuverlässig Ergebnisse, die in Konsistenz und Geschmack überzeugen. Die Bedienung ist selbsterklärend, die Verarbeitung robust, und selbst der Reinigungsprozess ist so unkompliziert, dass er keine Hürde im Alltag darstellt. Kleine Abstriche gibt es lediglich bei der Lautstärke in offenen Küchen, doch wer sich damit arrangieren kann, bekommt ein Gerät, das vom spontanen Eiskaffee bis zum Party-Cocktail nahezu alles in Slush verwandelt. Kurz: Ein wuchtiger, zuverlässiger Küchenhelfer, der hält, was er verspricht.
Slush-Maschinen: 3 günstigere Alternativen
1. Klamer Slush Maschine
Der Slushi Maker von Klamer verwandelt Säfte, Softdrinks oder Cocktails in weniger als einer Stunde in eiskalte Kreationen, wahlweise in fünf Konsistenzstufen. Zwei Liter Fassungsvermögen sagen: Das hier ist Partytauglich. Reinigung? Ein Knopfdruck, fertig. Nur Zucker- und Alkoholwerte müssen stimmen, sonst bleibt es warm – wie beim Ninja-Gerät.
2. Seeger Slush Maschine
Eiskalt in nur 15 Minuten – schneller macht das gerade niemand. Die Seeger Superslush mit InstantFreeze-Technologie zaubert Slush, Milchshakes oder Frozen Cocktails, bevor das Eis im Glas schmilzt. Sieben smarte Programme, vom klassischen Slush bis zum eigenen kreativen Mix, nehmen einem jede Entscheidung ab – außer, welchen Geschmack man will. Bedient wird das Ganze über ein farbiges Touch-Display, so klar, dass selbst Gäste oder Kinder sofort loslegen können. Reinigung? AutoClean spült in Sekunden durch, wie von selbst. Und dank Isolierung bleibt alles bis zu vier Stunden eiskalt.
3. Nostalgia Slush
3,8 Liter eiskalter Grund zum Feiern – mehr Slush passt kaum in ein Gerät. Das Edelstahl-Mischgitter fräst sich durch jedes Getränk, bis es samtig kalt im Glas landet. Die doppelwandige Isolierung hält das Ergebnis stundenlang frisch, egal, ob drinnen oder im Garten. Ein Hebelzug, und der Slush fließt, oder gleich der schnelle Auslauf, wenn die Schlange vor dem Tisch länger wird. Der Tragegriff schnappt zu, Deckel sicher, und schon wandert das Gerät unkompliziert von Raum zu Raum. Der Nostalgia Slush wurde für Partys gemacht, für den Sommer erfunden.