Julia Klöckner und Jörg Pilawa sind ein Paar, Deutsche bei Ökostrom gespalten, es wird heiß und eine Krankenhausstation für werdende LGBT-Familien. Das ist heute wichtig.
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!
Juhu! Das Sommerloch hat eine neue Füllung! Dieses Mal ist es keine entflohene Anakonda oder ein Kaiman im Baggersee. Ein neues Promi-Paar ziert ab heute die Cover der Klatschblätter: Julia Klöckner, Bundestagspräsidentin und damit protokollarisch mächtigste Frau der Republik, und Jörg Pilawa – vielleicht nicht der mächtigste, aber einer der bekanntesten TV-Moderatoren Deutschlands.
Die Nachricht, dass die 52-Jährige und der 59-Jährige ein Paar sind, schlug am Montag ein wie ein Blitz aus heiterem Himmel und überraschte viele. Auch ich dachte mir beim Blick auf Schlagzeile: „Hui!“. Lieber hätte ich von ihrer Liebe bei einem Coldplay-Konzert erfahren. Aber gut, man kann nicht alles haben.
Klöckner und Pilawa: Über die Sensationsgeilheit bei Promi-Pärchen
Erst einmal: Die Liebe fällt, wohin sie will! Man kann sich für „Klöcklawa“, „Pilöckner“ oder „J&J“ freuen oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Grundsätzlich ist es doch schön, wenn zwei Menschen zueinanderfinden. Denn bei manchen fällt die Liebe auch gar nicht hin.
Klöckner und Pilawa reihen sich ein in die Riege prominenter Polit-Paare: Ex-Außenminister Heiko Maas (SPD) und Schauspielerin Natalia Wörner waren mal zusammen, der ehemalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und die Sängerin Carla Bruni machten ebenfalls Schlagzeilen, und die Sylt-Hochzeit von Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Fernsehreporterin Franca Lehfeldt sorgte für Aufsehen.
Aber alle diese Paare teilt ein Schicksal: So sehr sie ihre Privatsphäre schützen wollen, die Klatschpresse wird alles daran setzen, reißerische Schlagzeilen und intime Bilder zu liefern. Und es lohnt sich für sie, denn Geschichten über Luxus-Liierte interessieren uns – mich eingeschlossen, auch wenn ich es ungern zugebe – besonders, wenn es schmutzig wird. Soziale Medien wirken dabei wie ein Katalysator.
Warum ist das so? Die einfachste Antwort: Es ist eine Form von Unterhaltung und wahrscheinlich auch Eskapismus. Darum sorgte die Nachricht von Klöckner und Pilawa für so viel Wirbel. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir zu Promi-Paaren aufsehen, sie als Vorbilder oder Ideale betrachten, weil sie sich nicht nur lieben, sondern auch reich, schön und erfolgreich sind.
Vielleicht ist es aber auch das Gegenteil. Wir alle sind, ob wir es zugeben oder nicht, irgendwo voyeuristisch veranlagt. Wenn das Hochglanzbild der Reichen und Schönen Risse bekommt. Wir zerreißen uns die Mäuler, wenn ein CEO mit seiner Affäre bei einem Coldplay-Konzert von der Stadionkamera erwischt wird. Oder wenn Amazon-Gründer Jeff Bezos und seine Frau Lauren Sánchez sich mit ihrem Bruder in einen schmutzigen Rechtsstreit verstricken. Gönnen wir solchen Menschen ihre Liebe nicht? Ergötzen wir uns an ihrem Misserfolg und fühlen uns dadurch besser? Ist es einfach pure Unterhaltung, wenn sich Reiche und Schöne in die Schützengräben eines Rosenkrieges begeben? Oder ist es Identifikation mit dem Leid und den Gefühlen, die auch Promis durchmachen? Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem.
Bei aller Sensationslust sollten wir nicht vergessen: Hinter all dem Glamour und Ruhm stecken echte Menschen. Sie lieben, streiten, weinen, hassen und versöhnen sich – wie wir alle. Wenn VIPs sich trennen, ist das oft eine schmerzhafte Zäsur, besonders für Kinder. „Brangelina“ lässt grüßen!
Julia Klöckner und Jörg Pilawa werden in den kommenden Wochen und Monaten im Boulevard-Fokus stehen. Das ist die Kehrseite des Promi-Daseins. Doch letztlich ist ihre Beziehung eine Privatsache, und das sollten wir respektieren. Ich wünsche ihnen jedenfalls, dass sie das Glück finden, das sie suchen – fernab der neugierigen Blicke. Schließlich würden Sie auch nicht wollen, dass Ihr Liebesleben zum öffentlichen Thema wird. Oder?
Bloß nicht zu viel grünen Strom!
Deutschlands Ziel, bis 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, spaltet die Bürger. Laut einer Forsa-Umfrage für den stern meinen 32 Prozent der Deutschen, das Land setze zu stark auf erneuerbare Energien. Die Einstellung dazu variiert je nach Region, Alter und Parteipräferenz. Mehr dazu lesen Sie hier:
Deutschland schwitzt: Der Hochsommer kommt mit Verspätung
Ein Sommer voller Freibadbesuche, Eis, Sonnencreme, luftiger Kleider und Grillabenden. Und nach der Arbeit geht’s auf der Aperolspur auf die Restaurantterrasse. Was wäre das für ein herrlicher Sommer! Doch bisher zeigte sich der Sommer in Deutschland eher zurückhaltend. Aber nach dem Motto „Besser spät als nie!“ bringt diese Woche den Hochsommer nach Deutschland! Zeit, die Ventilatoren und Sonnenschirme aus dem Keller zu holen! Denn schon heute strahlt die Sonne: „Vor allem in der Südhälfte lacht die Sonne häufig den ganzen Tag von einem wolkenlosen Himmel. Nach Norden hin sind dagegen auch einzelne Wolkenfelder unterwegs“, sagt Meteorologe Nico Bauer vom Deutschen Wetterdienst. Die Temperaturen klettern bis zum Nachmittag auf 25 bis 32 Grad.
In den kommenden Tagen wird es noch heißer: Am Mittwoch breitet sich die Hitze weiter nach Nordosten aus. In vielen Regionen steigen die Werte auf schweißtreibende 31 bis 38 Grad. Am Donnerstag drohen ab dem Nachmittag einzelne, teils heftige Gewitter mit Starkregen. Die Spitzenwerte liegen erneut bei 30 bis 38 Grad.
Hier in Tokio, wo sich mein morgen|stern-Büro befindet, sind solche Temperaturen seit Wochen Alltag. Wenn die Sonne scheint, wird es brutal – jede Schweißpore öffnet sich. Aber die Japaner haben sich ein paar Gadgets gegen die Sommerhitze entwickelt, die vielleicht auch bei Ihnen in Deutschland helfen können:
Ein feuchtes, kaltes Handtuch um den Nacken legen – ideal, um Schweiß abzuwischen (danach waschen nicht vergessen!). Alternativ gibt es kühlbare Nackenringe, die man vorher ins Gefrierfach legtNeben Sonnencreme setzen die Japaner auf Schirme und Hüte. Spezielle Modelle sollen UV-Strahlen blockieren und zugleich kühlenFächer und Handventilatoren gehören zur Grundausstattung. Letztere sind in Japan oft leistungsstark und mit aufladbaren Akkus ausgestattetViel trinken! Besonders beliebt: „Pocari Sweat“. Keine Sorge, der Name täuscht – es ist ein isotonisches Getränk, das Elektrolyte auffüllen soll, so zumindest das Werbeversprechen. Mindestens genauso gut sind Wasser, kalte Tees oder verdünnte SäfteOder Sie machen sich etwas erfrischendes zu Essen:
Vielleicht hilft Ihnen der ein oder andere Tipp, die heiße Woche zu überstehen. Und trotz der Hitze: Genießen Sie die Sommertage! Wer weiß, wie lange sie noch bleiben.
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Apropos Promi-Paare:
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Mal was Positives
Das Rigshospitalet, das größte Krankenhaus Dänemarks, hat eine eigene Abteilung für LGBTQ+-Personen und Mehrelternfamilien eingerichtet. Diese Abteilung bietet spezialisierte Hebammenbetreuung für werdende Eltern in nicht-traditionellen Familienkonstellationen. Die Hebammen sind darauf geschult, mit Sorgfalt, Rücksichtnahme und Verständnis zu beraten. Die Einrichtung der Abteilung folgt einer langjährigen Forderung der Hebammen des Krankenhauses, wie die „Copenhagen Post“ berichtete. Sie wollten ein Angebot schaffen, das den besonderen Bedürfnissen von LGBTQ+-Personen und Mehrelternfamilien gerecht wird.
Die Abteilung soll als sicherer Ort dienen, an dem Familien während der gesamten Schwangerschaft in einer vorurteilsfreien Umgebung betreut werden. Sie können dort alle Fragen und Anliegen offen ansprechen. Das Angebot stoße bereits auf großes Interesse bei Regenbogenfamilien und Familien mit mehreren Elternteilen.
Unsere stern+-Empfehlung des Tages
Inmitten der Not in Gaza gewinnt eine Hilfsorganisation immer mehr Einfluss. Ihre Mission ist umstritten – und oft tödlich. Meine Kollegen Leonie Scheuble, Fabian und Huber und Malak Tantesh über das Protokoll eines Auftrags, der nur schiefgehen konnte:
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Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Dienstag! Herzlich, Ihr
Rune Weichert