Tauchboot-Unglück an der „Titanic“ 2023: Betreiber missachtete Vorgaben

Gut zwei Jahre nach dem tödlichen Tauchboot-Unglück nahe dem „Titanic“-Wrack hat die US-Küstenwache ihren Abschlussbericht vorgelegt. Die Firma OceanGate sei hauptverantwortlich für das Verunglücken ihres Tauchboots „Titan“ mit fünf Toten, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Bei dem Unglück im Nordatlantik waren der französische Tiefseeforscher Paul-Henri Nargeolet, der OceanGate-Chef Stockton Rush und drei weitere Insassen ums Leben gekommen.

OceanGate habe es versäumt, „Ingenieurprotokolle für Sicherheit, Tests und Wartung einzuhalten“. Dies sei die wichtigste Ursache für die Katastrophe, hieß es in dem Bericht der Küstenwache.

Das rund 6,5 Meter lange Tauchboot „Titan“ war am 18. Juni 2023 mit den fünf Insassen zum Wrack der „Titanic“ aufgebrochen, die 1912 nach einem Zusammenstoß mit einem Eisberg gesunken war. Nach eindreiviertel Stunden brach der Kontakt zu den Insassen des Tauchboots ab.

Es folgte ein Sucheinsatz mit Flugzeugen, Schiffen und Tauchrobotern. Nach viertägiger Suche fand ein Tauchroboter schließlich in 3800 Meter Tiefe am Meeresgrund nahe des „Titanic“-Wracks Trümmerteile der „Titan“. Laut US-Küstenwache war das Tauchboot unter dem enormen Wasserdruck implodiert.

OceanGate stellte seinen Betrieb zwei Wochen nach der Tragödie ein. Das Unternehmen hatte 250.000 Dollar für einen Sitzplatz in seinem Tauchboot verlangt.