Kriminalität: Staatsschutz ermittelt zu Beschädigung von jüdischem Mahnmal

In Baden-Baden wird ein zwei Meter hohes jüdisches Mahnmal umgerissen. Die Polizei sucht noch nach den Tätern. Auch die Stadt meldet sich zu Wort.

Nachdem in Baden-Baden eine zwei Meter hohe und mehrere hundert Kilogramm schwere jüdische Gedenksäule umgerissen wurde, ermittelt jetzt der Staatsschutz. Es sei von einem politischen Motiv auszugehen, sagte ein Polizeisprecher. Zuvor hatte der SWR berichtet. Für das Umreißen der Säule aus Sandstein und Beton werde seitens der Polizei vermutet, dass die Täter ein motorisiertes Fahrzeug und eine Kette oder Ähnliches nutzten. Bislang gebe es keine Hinweise auf Verdächtige. 

Eine spontane Aktion könne ausgeschlossen werden, da die im Boden verankerte Säule dafür zu schwer sei, hieß es weiter. Auch ein Unfall, dass etwa ein Auto die Säule touchierte, sei nach dem jetzigen Erkenntnisstand ausgeschlossen. Das Denkmal befinde sich inmitten einer Grünfläche, in der keine Reifenspuren zu sehen seien, erklärte der Sprecher.

Stadt möchte zeitnahe Wiederherstellung des Mahnmals

Ein städtischer Mitarbeiter hatte die Polizei am Montag über den Vorfall informiert. Es entstand ein Schaden von mehreren Tausend Euro. Die Ermittlungen dauern weiter an. 

Die Stadt Baden-Baden zeigte sich in einer Mitteilung tief betroffen und verurteile die Tat aufs Schärfte. Man wolle sich für eine zeitnahe Wiederherstellung der Gedenksäule einsetzen, unabhängig von der finanziellen Situation der Stadt. Ein Steinmetz habe das Mahnmal bereits begutachtet, hieß es. Am Donnerstag soll es auf dem Platz eine Mahnwache geben.