Korruptionsprozess in Hannover: Prozess gegen Staatsanwalt – Sprachnachrichten angehört

Über Monate soll ein Staatsanwalt Interna aus Ermittlungsverfahren durchgesteckt und dafür gleichsam ein zweites Gehalt von einer Kokain-Bande erhalten haben. Wie geht es im Prozess weiter?

Im Prozess gegen einen inhaftierten Staatsanwalt, der Kokain-Händlern Informationen verkauft haben soll, sind am Landgericht Hannover Sprachnachrichten vorgespielt worden. Wie ein Gerichtssprecher sagte, wurden bei dem Termin keine Zeugen vernommen. 

Der in Untersuchungshaft sitzende Jurist soll zwischen Juni 2020 und März 2021 gegen Geld Interna aus Ermittlungsverfahren preisgegeben und eine internationale Drogenbande vor einer Razzia gewarnt haben. Sie hing mit dem Fund von 16 Tonnen Kokain im Hamburger Hafen zusammen.

14 Fälle von besonders schwerer Bestechlichkeit zur Last gelegt

Schon 2022 wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den angeklagten Staatsanwalt eingeleitet, seine Wohnung und seine Diensträume wurden durchsucht. Dieses Verfahren wurde im Oktober 2023 eingestellt, weil sich der Verdacht zunächst nicht erhärtete.

Konkret werden dem 39-Jährigen 14 Fälle von besonders schwerer Bestechlichkeit zur Last gelegt. Zudem ist er wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses und Strafvereitelung im Amt angeklagt. Der Jurist bestreitet die Vorwürfe. Der Prozess wird am 18. August fortgesetzt.