Balkonkraftwerke liegen in Deutschland im Trend. Doch viele Menschen fragen sich: Lohnt sich die Investition in eine steckerfertige Solaranlage wirklich? Wir haben die Fakten!
Mit einem Balkonkraftwerk können Haushalte unkompliziert ihren eigenen, umweltfreundlichen Strom erzeugen. Die gebrauchsfertigen Komplettlösungen erleben derzeit einen echten Aufschwung, was hauptsächlich den wachsenden Strompreisen und vereinfachten Regelungen in Deutschland geschuldet ist. Daten der Bundesnetzagentur belegen, dass bereits eine Million steckerfertige Solargeräte in Deutschland angemeldet sind – Tendenz steigend. Erschwingliche Preise, einfache Regeln und simple Montage überzeugen viele Menschen, sich ein Balkonkraftwerk anzuschaffen. Gleichzeitig enthalten die meisten Komplettsysteme alle Komponenten, die für den sofortigen Beginn der Stromerzeugung erforderlich sind.
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Solaranlage, die sich mit wenigen Handgriffen auf Balkonen, Terrassen, (Flach-)Dächern oder im Garten installieren lässt. Die kleinen Solarstromerzeuger bestehen in der Regel aus einem oder zwei Solarmodulen, die an einem Geländer oder einer Wand montiert werden. Dazu gibt es einen Wechselrichter, der den generierten Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom umwandelt. Diese Energie ist direkt im Haushalt nutzbar. Überschüssiger Strom fließt ins Netz oder wird durch ein zusätzliches Speichersystem aufgefangen.
Beim deutschen Anbieter Kleines Kraftwerk gibt es unterschiedliche Varianten steckerfertiger Balkonkraftwerke zu kaufen. Eines davon ist das Komplettpaket Single.
Die Features:
Wechselrichter: Hoymiles HMS-400W-1T (400 Watt)Solarmodul: 450 Watt Peak, bifazialHalterungen: für Gitterbalkone, aus deutscher FertigungPreis: 309 Euro inklusive Versand
Hier geht’s zum Balkonkraftwerk-Angebot bei Kleines Kraftwerk*
Aber sind diese Mini-Kraftwerke wirklich effizient? Im Gegensatz zu den großen PV-Anlagen auf Dächern und Flächen bringen Balkonkraftwerke deutlich weniger Leistung mit und sind damit in erster Linie für den Eigenverbrauch gedacht. Dabei können sie aber die Stromrechnung durchaus entlasten. Wirklich den kompletten Eigenverbrauch zu decken, ist aber nur in den wenigsten Fällen möglich. Was sind also die konkreten Vorteile dieser kleinen Solarstromproduzenten?
Was sind die Vorteile eines Balkonkraftwerks?
Dass ein Balkonkraftwerk Vorteile bietet, ist kaum von der Hand zu weisen:
Energiekosten senken: Mit einem Balkonkraftwerk lassen sich laut NDR im besten Fall etwa zehn bis 20 Prozent des Stromverbrauchs decken und entsprechend Stromkosten sparen.Nachhaltigen Strom erzeugen: Mit Solarstrom aus Sonnenenergie setzen Nutzer ein Zeichen für eine umweltfreundliche Energiegewinnung.Einfache Montage: Die Installation eines Komplettsets ist unkompliziert auch für Laien möglich, dabei muss baulich nichts verändert werden.Flexibel bleiben: Die Anlage lässt sich bei einem Umzug einfach wieder abmontieren und am neuen Standort erneut aufbauen.Förderprogramme: Wer ein Balkonkraftwerk kaufen möchte, kann von verschiedenen staatlichen Förderungen und Zuschüssen profitieren.
Angesichts dieser Punkte wird klar: Ein Balkonkraftwerk ist nicht nur für Umweltbewusste, sondern auch für all jene interessant, die langfristig ihre Energiekosten senken möchten. Auch bei Ebay finden Interessierte vergleichsweise günstige Mini-Solaranlagen für Balkon und Co.
Die Features:
Wechselrichter: Growatt NEO 800M-X (800 Watt)Solarmodule: zweimal 450 Watt Peak, bifazialHalterungen: nicht im Lieferumfang enthaltenPreis: 328,90 Euro inklusive Versand
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Wann lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Die Kostenstruktur von Balkonkraftwerken orientiert sich primär am gewählten Modell und der installierten Leistung. Standard-Komplettlösungen umfassen meist ein bis zwei Module mit jeweils 400 bis 450 Watt Nennleistung. Die Verbraucherzentrale empfiehlt Ein-Modul-Sets für Nutzer, die eine Netzeinspeisung gänzlich vermeiden wollen. Wer höhere Erträge anstrebt, kann auf Systeme mit bis zu vier Modulen mit insgesamt maximal 2.000 Watt Peak zurückgreifen.
Doch Vorsicht bei überdimensionierten Anlagen: Da Wechselrichter von Balkonkraftwerken derzeit maximal 800 Watt ins Stromnetz einspeisen dürfen, warnt die Verbraucherzentrale vor zu großzügig ausgelegten Systemen. Das Verhältnis von Anschaffungskosten zum tatsächlich nutzbaren Stromertrag verschlechtert sich erheblich. Größere Installationen rentieren sich mehrheitlich nur in Kombination mit einem zusätzlichen Energiespeicher-System, das überschüssigen Strom für späteren Verbrauch zwischenspeichert.
Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk?
Laut Experten im NDR lassen sich mit einem Balkonkraftwerk etwa zehn bis 20 Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt durch Solarstrom decken. Die Verbraucherzentrale hat ausgerechnet, dass ein Solarmodul mit einer Leistung von 400 Watt etwa 280 Kilowatt Solarstrom im Jahr produziert – vorausgesetzt, es ist mit einem optimalen Winkel installiert, nach Süden ausgerichtet und nicht verschattet. Der wichtige Eigenverbrauchsanteil kann dann noch etwas niedriger ausfallen, da oft nicht der gesamte produzierte Strom direkt verbraucht wird. Hauptverbraucher im Haushalt wie Kühlschrank und Waschmaschine sowie Geräte im Stand-by-Modus lassen sich laut dem Onlineportal Ingenieur.de mit dem erzeugten Strom aus einem Balkonkraftwerk aber zumindest teilweise decken.
Die Kosten für ein Standard-Balkonkraftwerk mit einem Modul liegen derzeit bei etwa 200 bis 400 Euro. Wird der Grundverbrauch der Hauptverbraucher im Haushalt zum Teil gedeckt, hat sich so eine Anlage also bereits nach ein paar Jahren amortisiert – das ist abhängig nicht nur von der Leistung und dem Anschaffungspreis der Anlage, sondern auch von weiteren Faktoren, wie dem Standort, der Ausrichtung und der Neigung der Module sowie dem aktuellen Strompreis der Versorger. Wer es genau wissen will, rechnet die Wirtschaftlichkeit der eigenen Anlage mit dem Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin aus.
Wer direkt mit voller Kraft in die Solarstrom-Produktion starten möchte, wird bei diesem Angebot auf Ebay fündig. Hier gibt es vier Solarpanels mit insgesamt 2.000 Watt Peak, einen Wechselrichter sowie zwei große Energiespeicher für etwas über 1.000 Euro.
Die Features:
Wechselrichter: TSUN TSOL-MS800 (800 Watt)Solarmodule: viermal 500 Watt Peak, bifazialHalterungen: nicht im Lieferumfang enthaltenEnergiespeicher: zweimal Marstek B 2500 mit 2,24 KilowattstundenPreis: 1.089 Euro mit Code PERFECTEBAY8
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Balkonkraftwerk: Welche Regeln gelten?
Ein Balkonkraftwerk wird oft im Set mit allen nötigen Komponenten geliefert und ist einfach zu installieren. Allerdings gibt es einige Dinge, die Nutzer beachten sollten. Auch Balkonkraftwerke müssen zum Beispiel im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dieser Prozess ist aber stark vereinfacht worden und erfolgt in kurzer Zeit online. Immerhin sind mit Inkrafttreten des Solarpakets I ein paar weitere Dinge vereinfacht worden:
Balkonkraftwerke müssen nicht mehr beim Netzbetreiber angemeldet werden.Es ist kein sofortiger Zählerwechsel mehr nötig, damit sind die Mini-PV-Anlagen direkt nutzbar.Die Leistungsgrenze des Wechselrichters liegt bei 800 Watt.Seit Oktober 2024 können Vermieter ein Balkonkraftwerk nicht mehr ohne Begründung ablehnen.
Bei der Installation des Balkonkraftwerks sollte außerdem beachtet werden, dass möglichst kein Schatten auf die Module fällt. Auch Schmutz kann die Leistung laut Verbraucherzentrale beeinträchtigen – daher gilt: Die Modul-Oberflächen am besten regelmäßig reinigen, damit sie volle Power bringen.
Fazit
Ein Balkonkraftwerk kann sich durchaus lohnen. Es ist deutlich preiswerter als große PV-Anlagen, darum sind die Anschaffungskosten auch relativ schnell wieder drin. In rund drei bis zehn Jahren amortisiert sich ein Balkonkraftwerk laut Verbraucherzentrale. Weiterhin tragen Nutzer eines Mini-Solarsystems einen Teil zur Energiewende bei – und das ist immerhin auch ein echter Pluspunkt.