In Mosbach gerät ein ganzes Einkaufzentrum in Brand. Auslöser waren nach Überzeugung der Ermittler wohl Bauarbeiten. Dafür sollen sich nun vier Männer vor Gericht verantworten.
Nach dem Brand eines Einkaufszentrums in Mosbach im Norden Baden-Württembergs hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei Bauarbeiter und deren Vorgesetzte erhoben. Die Behörde wirft den Männern fahrlässige schwere Brandstiftung und fahrlässige Körperverletzung vor, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Die beiden Bauarbeiter sollen den Ermittlern zufolge kurz vor dem Ausbruch des Brandes auf dem Dach eines Marktes Bitumen installiert und dabei auch einen Gasbrenner eingesetzt haben. Sie sollen bei ihren Arbeiten gegen einschlägige Sicherheitsvorschriften verstoßen haben, teilte die Behörde mit. Sie hätten etwa nach dem Ende ihrer Schweißarbeiten keine Brandwache durchgeführt.
Die beiden Vorgesetzten – der Geschäftsführer der Baufirma sowie der Projektleiter – sollen ihre Aufsichts- und Überwachungspflicht missachtet und so eine Ursache für die Entstehung und die verheerende Entwicklung des Brandes gesetzt haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Bei dem Feuer im März 2024 waren mehrere Gebäude des Einkaufszentrums in Brand geraten. Eine Person hatte laut Staatsanwaltschaft eine Rauchgasvergiftung erlitten. Die Höhe des Sachschadens sei bislang nicht verlässlich bezifferbar, so die Ermittler. Sie werde auf 70 Millionen Euro geschätzt.