„ACAB“-Affäre: Jette Nietzard darf Bundestagsausweis doch behalten

Wegen provokanter Kleidung drohte Grünen-Politikerin Jette Nietzard den Zugang zum Bundestag zu verlieren. Nun darf sie ihren Hausausweis offenbar doch behalten. 

Die Grünen-Politikerin Jette Nietzard darf sich trotz ihrer „ACAB“-Affäre weiter in Gebäuden des Bundestags bewegen. Laut „Tagesspiegel“ verzichtet die Bundestagsverwaltung, auf einen Entzug des Hausausweises zu drängen, der den Zugang zum Parlament regelt. Dies werde „nicht für erforderlich gehalten“, erklärte ein Sprecher gegenüber der Zeitung auf Anfrage.

Damit bleibt der Eklat um Nietzards provokante Kleidung offenbar ohne weitere praktische Konsequenzen. Die Bundessprecherin der Grünen Jugend hatte Ende Mai auf ihrem Instagram-Kanal ein Foto gepostet, das sie in einem Pullover mit dem Akronym „ACAB“, (steht für „All Cops are Bastards“) und einer Kappe mit dem Schriftzug „Eat the Rich“ zeigt. Dazu schrieb sie, sie sei auf dem Weg in den Bundestag und stellte die Frage, welches Kleidungsstück Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) wohl schlimmer finde.

Jette Nietzard provoziert regelmäßig

Insbesondere der polizeifeindliche Pullover sorgte für empörte Reaktionen quer durch die politischen Lager. Die Bundestagsverwaltung griff den Fehdehandschuh auf und erklärte in einem Schreiben an die Grünen, Nietzards Verhalten könne mit einer Geldbuße und weiteren Maßnahmen bis zum Entzug des Hausausweises sanktioniert werden. Welche Konsequenz Nietzard tatsächlich drohte, war bis zuletzt offen.

Der Entzug des Hausausweises ist nun offenbar vom Tisch. Die Bundestagsverwaltung verweist in ihrer Antwort an den „Tagesspiegel“ darauf, Nietzard habe die umstrittenen Klamotten ja „außerhalb der Liegenschaften des Bundestags“ getragen. Was aber wohl auch bedeutet, dass sich Nietzard auch künftig davor hüten sollte, das Outfit im Parlament zu tragen. 

Die „ACAB“-Afffäre ist nicht die erste Aktion, mit der die streitlustige Politikerin für Aufregung sorgte. Und vermutlich auch nicht die letzte. Im stern-Interview erklärte sie kürzlich: „Ich habe noch ein paar andere Pullis im Schrank, Sie dürfen also gespannt sein, über welche Botschaften wir noch diskutieren.“

Quelle:  „Tagesspiegel“ (Bezahlinhalt)