Beim ersten Versuch versagte die Technik. Doch nun ist der Abbruch der Inselbergschanze in Brotterode geglückt. Und es gab eine überraschende Erkenntnis.
Der Abriss der Inselbergschanze in Brotterode im Thüringer Wald ist im zweiten Anlauf geglückt. Der Anlaufturm stürzte vor den Augen rund 500 Schaulustiger um 20.05 Uhr in sich zusammen, wie Niclas Fuchs vom Wintersportverein Brotterode berichtete.
Ein erster Versuch vergangenes Wochenende war wegen technischer Probleme beim Abrissverfahren gescheitert. Es habe sich nun auch der Grund dafür herausgestellt, sagte Fuchs: Aus den alten Zeichnungen der Schanze sei nicht ersichtlich gewesen, dass die Stahlträger innen noch verstärkt waren.
Beim ersten Mal waren die stählernen Masten durch Strom erhitzt worden. Doch die erreichten 300 Grad hatten nicht gereicht, um sie zum Einknicken zu bringen. Im zweiten Anlauf wurde ein anderes Verfahren angewandt: Die Stahlträger wurden thermisch getrennt. Sprengstoff kam erneut nicht zum Einsatz. Die mit der Durchführung betraute Firma MB Spezialabbruch hat sich auf alternative Abrissmethoden spezialisiert.
Abriss für längere Pause unterbrochen
Der Abriss zog sich am Abend zeitlich in die Länge. Die Firma legte zwischendurch eine Pause ein, um zusätzliches Gerät aus der Werkstatt zu holen. Das sei in solch einem Prozess aber gang und gäbe, sagte Prokuristin Anne Mittelsdorf.
Der fast 60 Jahre alte und 56 Meter hohe Schanzenturm soll durch einen Neubau ersetzt werden, der den Anforderungen des Welt-Skiverbandes (Fis) genügt, um auch künftig internationale Skisprungwettbewerbe wie den Continentalcup austragen zu können.