Kriminalität: Minister: Hinweis an Beamte zu privaten Daten aus Vorsicht

Bisherigen Analysen zufolge sollen bei einem Angriff auf Polizei-Handys keine Daten abgeflossen sein. Dennoch erhielten Polizisten Hinweise auch zu privaten Daten. Reine Vorsicht, sagt der Minister.

Nach dem Hacker-Angriff auf die Diensthandys der Polizei Mecklenburg-Vorpommerns hat der Schweriner Innenminister betont, dass bisherige Maßnahmen und Hinweise reine Vorsichtsmaßnahmen sind. „Es gibt bisher nach den Berichten keine festgestellten Datenabflüsse“, sagte Christian Pegel (SPD) während einer Befragung der Landesregierung im Landtag. Es seien bislang keine Abflüsse vom entsprechenden Polizeiserver festgestellt worden. „Erst recht nicht von den dahinterliegenden Mobiltelefonen und noch weitergehend dann erst recht nicht von den jeweiligen privaten WLAN-Netzen“.

Die innenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Ann Christin von Allwörden wollte vom Minister wissen, ob das Landeskriminalamt (LKA) Beamte angewiesen habe, wegen der teils auch privaten Nutzung der Diensthandys auch private Passwörter zu ändern. Pegel erklärte, solange ein Datenabfluss nicht garantiert ausgeschlossen werden könne, was derzeit nicht möglich sei, aber möglicherweise am Ende der Ermittlungen, „empfehlen wir aus höchster Vorsicht, dass gleichwohl diejenigen, die da Besorgnisse haben, ihre entsprechenden WLAN-Passwörter austauschen“.

Minister: Auch Server-Austausch Vorsichtsmaßnahme

Auch der Austausch des betroffenen Servers erfolge als Vorsichtsmaßnahme. „Ob wir am Ende tatsächlich in jeder Ecke des Servers sicher ausgeputzt haben und sicher sein können, da ist wirklich nichts, ob das uns gelingt, können wir heute auch noch nicht garantieren.“ Dann sei die Maßgabe, das Gerät auszutauschen gegen ein neues, bei dem diese Restgefahr nicht bestehe. 

Anfang Juni hatte das Innenministerium über einen versuchten Angriff berichtet – über den Server, der die Mobiltelefone der Beamten, die sogenannten mPol-Geräte, vernetzt. Zunächst war davon die Rede, dass die Mobilgeräte nur „für einige Tage nicht in vollem Umfang im Streifendienst genutzt werden können“. Zuletzt war bekanntgeworden, dass die Geräte weiterhin nicht nutzbar sind.

Rückgriff auf Funkgeräte

Eine Sprecherin des Innenministeriums hatte bestätigt, dass die Landespolizei ihre Smartphones im alltäglichen Dienst nicht nutzt und stattdessen wieder auf die alte Funktechnik zurückgreifen müsse. Teils sollten etwa an Führungskräfte oder mit besonderen Aufgaben betraute Beamte auch ersatzweise andere Mobiltelefone verteilt werden. Die betroffenen mPol-Geräte sollen in den kommenden Wochen auf Schadsoftware untersucht werden. 

Mit Millionenaufwand war die Landespolizei mit speziell geschützten und auf den jeweiligen Nutzer gemünzten Diensthandys ausgestattet worden. Mit diesen Geräten konnten laut Ministerium auf Streifenfahrten und -gängen rasch online Abfragen nach Fahrzeughaltern erfolgen oder Prüfungen von Ausweispapieren und weitergehende Recherchen vorgenommen werden. Dies muss nun wieder umständlich über Funk im Polizeirevier abgefragt werden.