Es war ein Streit, der eskalierte. Als sich der Mann auf die Motorhaube setzt, gibt die betrunkene Frau Gas. Die Richter sehen die 47-Jährige als voll schuldfähig an – trotz Alkohols.
Weil sie ihren Lebensgefährten mit dem Auto überfahren und tödlich verletzt hatte, ist eine 47 Jahre alte Frau wegen Totschlags zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Nach Auffassung der Richter hat die Frau im Oktober vergangenen Jahres ihren Lebensgefährten in Roßlau nach einem Streit mit dem Auto überfahren.
Der Verlobte wollte laut Gericht die alkoholisierte Frau am Wegfahren hindern, indem er sich auf die Motorhaube des Autos setzte. Die Frau fuhr aber los und schleifte den Mann, der unter das Fahrzeug geraten war, knapp 50 Meter mit. Anschließend stoppte die Frau, setzte zurück und schleifte das auf dem Bauch liegende und eingeklemmte Opfer erneut einige Meter mit. Der Mann erlag seinen schweren Verletzungen.
Die Frau hatte zum Tatzeitpunkt rund 1,9 Promille Alkohol im Blut. Sie war nach Angaben des Gerichts aber steuerungs- und voll schuldfähig. Die 47-Jährige hatte im Prozess von einem Unfall gesprochen. Laut Gericht habe die Frau den Tod des Mannes verursacht und billigend in Kauf genommen. Die Frau wurde zudem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie Trunkenheit im Verkehr für schuldig erklärt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.